No chance at all“, antwortete der ohnehin wortkarge KAC-Verteidiger Mike Siklenka auf eine Interview-Anfrage. Wie berichtet, wurde der Hüne bei den Rotjacken aussortiert. Ob es vergangenen Sonntag gegen die Graz 99ers überhaupt sein letztes Spiel im rot-weißen Dress gewesen ist, wollte (noch) niemand kommentieren. Die Möglichkeit erscheint nicht abwegig. Schon mehrmals ist seitens der Klub-Führung betont worden, dass ein Langzeitvertrag oder Promi-Status nicht vor einer Entlassung schützen würde. Soviel zur Theorie. Ob zielführend oder nicht, eines darf sich KAC-Trainer Doug Mason auf seine Fahnen heften: Selbst vor unpopulären Entscheidungen hat der 59-jährige Kanadier bisher nicht zurückgeschreckt. Import-Stürmer wie Kim Strömberg, JF Jacques, Luke Pither und sogar Kapitän Johannes Reichel spürten dies am eigenen Leib, als Mason sie auf der Spielerbank hat schmoren lassen.

Verständliche Reaktion

Auch Siklenka rutschte heuer immer wieder in die Zuschauerrolle. Selbst seine Freundschaft zu mächtigen Kräften im Klub konnte dies nicht verhindern. Die Entscheidung zu seiner frühzeitigen Beurlaubung ebenso wenig. Damit ist seine Personalakte aber noch lange nicht geschlossen. Bis Ende der Saison 2015/16 läuft sein hoch dotierter KAC-Kontrakt. Seine eingangs erwähnte Reaktion wirkt dadurch irgendwie nachvollziehbar. Jede unbedachte Äußerung könnte bei etwaiger vorzeitiger Vertragsauflösung viel Geld kosten.

Die erste Runde eines internen Machtkampfes dürfte Mason nun gewonnen haben, während seine Vorgänger Manny Viveiros, Christian Weber und Christer Olsson allesamt gescheitert sind. Auch jenen, über sportliche Belange selbst entscheiden zu dürfen. Es bleibt abzuwarten, ob diese personellen Konsequenzen „fünf Minuten vor zwölf“ noch rechtzeitig erfolgt sind. Denn für einige Import-Spieler war die Zeit beim KAC eigentlich schon im November abgelaufen.

MARTIN QUENDLER