Mit dem Hungerstreik wollten die Flüchtlinge die Öffnung der Grenzen nach Mitteleuropa erzwingen. "Die Grenzen überqueren und in ihre Wunschländer reisen, können jene, die Geld haben. Aber die EU schließt die Grenzen für uns, die wir Asyl suchen", heißt es den Berichten zufolge auf Bannern, die in den Lagern aufgehängt wurden.

Fotos auf einer Website von Aktivisten zeigen Flüchtlinge und Migranten, die sich mit Klebeband die Münder verschlossen haben. Eine Woche zuvor hatten bereits die Bewohner des Athener Lagers "Elliniko" das Essen verweigert. Lang hielt die Aktion allerdings nicht an.

Zum zweiten Mal seit Inkrafttreten des EU-Flüchtlingspaktes mit Ankara schickte Griechenland eine kleine Gruppe von illegal eingereisten Syrern per Flugzeug in die Türkei zurück. Die vier Syrer hätten auf der Insel Lesbos keinen Asylantrag gestellt, wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Kreisen der Küstenwache und der Polizei.

"Es waren nur vier Syrer", sagte ein Offizier der Küstenwache. Ursprünglich sollten zwölf Syrer zurückgeflogen werden. Acht von ihnen hätten unmittelbar vor Abflug aus Lesbos ihre Meinung geändert und einen Asylantrag gestellt, hieß es weiter.  

Die Flüchtlinge seien freiwillig an Bord eines von der Europäischen Grenzschutzagentur Frontex gecharterten Flugzeuges gegangen. Ende April war eine Gruppe von zwölf Syrern aus Lesbos per Flugzeug in die Türkei zurückgeschickt worden. Insgesamt sind bisher 372 Migranten aus verschiedenen Staaten in die Türkei zurückgegangen.

Mit dem umstrittenen EU-Türkei-Pakt will die Europäische Union den Zustrom von Flüchtlingen drosseln und Schleppern das Handwerk legen. Er sieht vor, dass alle Menschen, die seit dem 20. März illegal nach Griechenland gelangt sind, zwangsweise in die Türkei zurückgebracht werden können. Ausgenommen sind nur Menschen, die nachweisen können, dass sie in der Türkei verfolgt werden.