Der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat in einer Rede vor jüdischen Vertretern die Rücknahme des Atomabkommens mit dem Iran zu seiner "Priorität Nummer Eins" erklärt. Außerdem machte er sich am Montag in einem CNN-Interview für eine deutliche Kürzung der Zahlungen an die NATO stark.

Amerikanischer Beitrag zu hoch

Der amerikanische Beitrag sei zu hoch und müsse auf den Prüfstand, kritisierte Trump im Gespräch mit dem Sender. Die Äußerungen lösten Kritik aus. Trump bereite damit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin die größte Freude, sagte der frühere NATO-Oberbefehlshaber in Europa, James Stavridis. Die USA sind der größte Beitragszahler der NATO. Regierungsvertreter fordern immer wieder ein stärkeres Engagement der europäischen Verbündeten.

In seiner Rede auf der jährlichen Konferenz der pro-israelischen Lobbygruppe AIPAC betonte Trump weiters die große Bedeutung der Allianz zwischen den USA und Israel. Der Favorit für die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner kündigte an, im Falle eines Wahlsiegs Jerusalem als israelische Hauptstadt anzuerkennen und die US-Botschaft von Tel Aviv in die "ewige Hauptstadt des jüdischen Volkes" zu verlegen.

"Deal ist eine Katastrophe"

Trump übte dabei heftige Kritik am Iran-Deal. "Ich bin seit langer Zeit in der Geschäftswelt. Ich kenne mich mit dem Abschließen von Deals aus", fuhr er fort. "Und lasst mich sagen: Dieser Deal ist eine Katastrophe. Für Amerika, für Israel und für den ganzen Nahen Osten."

Mitte Jänner waren nach dem Inkrafttreten des im Juli 2015 abgeschlossenen Atomabkommens die meisten Handels- und Finanzsanktionen gegen den Iran aufgehoben worden. Teheran hatte sich im Gegenzug zu weitreichenden internationalen Kontrollen seines Atomprogramms bereit erklärt. Der Westen hatte dem Iran vorgeworfen, heimlich an einer Atombombe zu arbeiten. Die iranische Regierung wies dies stets zurück.

In einem Interview mit der Zeitung "Washington Post" nannte Trump erstmals Mitglieder seines Teams von außenpolitischen Beratern. Die Namen sind selbst unter Fachleuten relativ wenig bekannt. "Als Gruppe ist es eine ziemlich obskure Zusammenstellung", sagte der Verteidigungsexperte Michael O'Hanlon von der Denkfabrik Brookings Institution.