Der Übergriff habe sich in Hebron ereignet, nahe einem Schrein, der Juden als Grab der Patriarchen und Muslimen als Ibrahimi-Moschee bekannt ist, teilte die Polizei mit. Der Grenzbeamte wurde leicht verletzt, der Angreifer wurde erschossen.

Seit Monatsbeginn gab es zahlreiche Messerattacken von Palästinensern auf Israelis, besonders viele Übergriffe gab es rund um Hebron. Insgesamt wurden bei Anschlägen von Palästinensern seit Anfang Oktober neun Israelis getötet. Im Zuge der Unruhen starben im gleichen Zeitraum etwa 60 Palästinenser und ein arabischer Israeli; bei mehr als der Hälfte von ihnen handelte es sich um erwiesene oder mutmaßliche Attentäter. Außerdem wurden ein jüdischer Israeli und ein Eritreer getötet, die fälschlicherweise für Attentäter gehalten wurden.

UNO warnt vor Katastrophe

Die gegenseitigen tödlichen Attacken zwischen Palästinensern und Israelis müssen aus Sicht der Vereinten Nationen sofort enden, um Schlimmeres zu verhindern. "Die Krise ist deshalb so extrem gefährlich, weil die Konfrontation unter anderem auf der Furcht voreinander basiert - einem höchst brisanten Gefühl", sagte UN-Hochkommissar Zaid Raad al-Hussein am Mittwoch in Genf.

Weder die Messerangriffe der Palästinenser auf Israelis noch die Schüsse der Israelis auf Palästinenser seien zu rechtfertigen, sagte al-Hussein. Die Gewalt müsse sofort enden und ein neuer Friedensprozess eingeleitet werden. Insgesamt seien in den vergangenen drei Wochen 58 Palästinenser getötet und 2.100 verletzt worden. Auch elf Israelis starben.

Angesichts der Gewalt wollen die Palästinenser mehr Hilfe und Schutz der internationalen Gemeinschaft. Um die Menschenrechte in den Palästinensischen Autonomiegebieten und in Ost-Jerusalem sei es wegen des Vorgehens Israels so schlecht bestellt wie seit 1948 nicht, sagte Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas auf der Sondersitzung. Die Vereinten Nationen und insbesondere der UN-Sicherheitsrat müssten dringender denn je zuvor Regeln zum Schutz der Palästinenser aufstellen, meinte Abbas.

"Israel bricht, systematisch und regelmäßig, die Regeln und Prinzipien internationalen Rechts", beklagte Abbas. Dazu gehöre unter anderem die Siedlungspolitik. Angriffe der Siedler auf Leben und Eigentum von Palästinensern würden von Staats wegen geduldet. Abbas warb erneut für ein Ende der Besetzung durch Israel und eine Zwei-Staaten-Lösung. Sie allein könne Frieden bringen.