Die EU will im Gasstreit zwischen der Ukraine und Russland vermitteln. Energiekommissar Maros Sefcovic habe die Energieminister beider Staaten für Montag zu einem Dreiertreffen in Brüssel eingeladen, sagte seine Sprecherin am Donnerstag. Die endgültigen Teilnahmebestätigungen stünden noch aus.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Vortag in scharfen Worten eine weitere Vorauszahlung der Ukraine gefordert. Anderenfalls werde der Staatskonzern Gazprom die Gaslieferungen an die Ukraine stoppen, was auch die Weiterleitung nach Europa gefährden könne. Zudem streiten Russland und die Ukraine darüber, wer für die Versorgung der von prorussischen Separatisten kontrollierten Gebiete in der Ostukraine aufkommen soll.

Putin im Wortlaut

"Ob die Gasleitung (in den Gebieten Donezk und Luhansk) beschädigt ist oder nicht, kann ich nicht genau sagen. Aber ich weiß, dass dort rund vier Millionen Menschen leben. Stellen Sie sich vor, dass diese Leute im Winter ohne Gasversorgung bleiben. Nicht nur, dass dort schon der Hunger herrscht und die OSZE ohnehin festgestellt hat, dass sich dort eine humanitäre Katastrophe vollzieht, ja auch von der Gasversorgung werden sie abgeschnitten. Wie nennt man das? Das riecht nach Völkermord. Allem Anschein nach gibt es bei einigen verantwortlichen Anführern in der heutigen Ukraine kein Verständnis dafür, was humanitäre Fragen sind, was Humanismus überhaupt ist. Die eigentliche Bedeutung ist nach meinem Dafürhalten bereits völlig in Vergessenheit geraten. Ich verstehe überhaupt nicht, wer das unterstützen könnte."