Beständig sickerte die Idee in Hannes Harkamps  Bewusstsein. Wie Wein, der langsam aus einem Leck im Holzfass tropft. Aus der kleinen Idee wurde eine große Leidenschaft und schließlich machte sich der Winzer ans Werk. Mit seiner Sektmanufaktur in der „Villa Hollerbrand“ schlug Harkamp im Dezember 2012 ein neues Kapitel in der Genussgeschichte der Südsteiermark auf.

Seit der Eröffnung hat sich die Produktion verdreifacht, die Manufaktur ist zum Kompetenzzentrum geworden. Rund 40 Winzer lassen in den Gewölben der alten Villa ihren Wein veredeln und holen sich zudem Ratschläge. Zum Grundwein ebenso wie zur Versanddosage am Ende – wenige Tropfen, die beim Sekt die Welt bedeuten können. Denn die finale Abstimmung ist das Geheimnis, das jeden Sekt einzigartig macht – und das jeder Kellermeister hütet wie einen Schatz.

Hannes Harkamp in den Römerhöhlen bei Aflenz
Hannes Harkamp in den Römerhöhlen bei Aflenz © (c) KANIZAJ MARIJA-M. | 2015

„Sekt ist nicht gleich Sekt“, bringt es Harkamp auf den Punkt – oder auf die Perle, denn auch für den Konsumenten ist der feine Unterschied zwischen Flaschengärung und zugesetzter Kohlensäure zu erkennen: je feiner die Perlen, die im Glas in Schnüren an die Oberfläche prickeln, desto wertvoller der Sekt.
„Ist die Kohlensäure dominant und aggressiv, handelt es sich mit Sicherheit um ein Produkt, das damit versetzt worden ist“, erklärt der Winzer.

Hinter einem flaschenvergorenen Sekt hingegen steckt eine Menge Handarbeit, Wissen und Zeit. Auch der bislang als „teuerster Champagner der Welt“ versteigerte Veuve Clicquot (rund 30.000 Euro) wurde nach der gleichen Methode hergestellt, wie sie in der Südsteiermark zum Einsatz kommt. Mit einem Unterschied – der Begriff „méthode champenoise“ ist markenrechtlich geschützt, deshalb kommt hierzulande schlicht die „traditionelle Methode“ zum Einsatz.

Ein Geniestreich in Sachen Lagerung ist Harkamp kürzlich geglückt. Sein Sekt reift nun in ungewöhnlichem Ambiente – in einer Kalksteinhöhle im nahen Aflenz. Sie ist „verwinkelt, riesig, konstant zehn Grad warm und der ideale Ort, um dem Sekt die Zeit zu geben, wunderbar komplexe Aromen auszubilden“, erklärt der Winzer, der die Sektmanufaktur gemeinsam mit seiner Frau Petra betreibt.

Und noch eine Neuerung gilt es zu erwähnen: Rechtzeitig zur Sommerzeit ist ein neuer Sekt aus dem Hause Harkamp auf dem Markt. Ein Sauvignon blanc extra brut – ganz ohne Restzucker. Puristisch, höchst elegant, einfach wunderbar zu trinken – und im frisch geschnürten Winzer-Schaumweinpaket zum Verkosten bereit.

Aus dieser Bilderbuchgegend kommt der neue Harkamp-Sekt
Aus dieser Bilderbuchgegend kommt der neue Harkamp-Sekt © (c) KANIZAJ MARIJA-M. | 2015