Die herausgeputzten Tourismusorte fehlen auf dieser TV-Landkarte. Mit seinen Landkrimis zoomt der ORF auf windschiefe Gegenden, raues Dorfleben, eigenbrötlerische Charaktere und mitunter schwer verständlichen Dialekt. Je unbekannter der Landstrich, so der Anschein, desto besser: Proleten in Schachendorf statt Schickeria in Mörbisch. Einsames Mühlviertel statt beliebtes Salzkammergut. Die Enge Hüttenbergs statt die Weite des Wörthersees.


„Es heißt, es gibt zu viele Krimis im Fernsehen. Landkrimis sind gar keine Krimis“, sagt ORF-Fernsehfilmchef Heinrich Mis. Er spricht lieber vom „Versuch einer Landvermessung.“ Nach dem Erfolg und im Schnitt 711.000 Zusehern pro Folge war die erste Tranche der Filme (Steiermark, Niederösterreich und Vorarlberg) im Vorjahr ein Erfolg. Im Dezember geht der mörderische Streifzug durch die Bundesländer weiter. Am 3. Dezember folgt Oberösterreich mit „Der Tote am Teich“; unter der Regie von Nikolaus Leytner ermitteln Josef Hader, Maria Hofstätter und Miriam Fussenegger.

Die drei neuen Fälle

Eine Woche später strahlt der ORF Barbara Eders Burgenlandkrimi „Kreuz des Südens“ aus, in dem Andreas Lust, Franziska Weisz, Lukas Resetarits oder Harry Lampl auf Geheimnisse aus der Vergangenheit stoßen. Und am 17. Dezember ist der Kärnten-Krimi von Andreas Prochaska zu sehen – und darin Gerhard Liebmann, Simon Hatzl oder Dominik Warta. Ab morgen sind die neuen drei Krimis bei Hoanzl auf DVD erhältlich.

Die nächsten Mordsregionen


Mit der Reihe transportiere man österreichische Tonalität, „um die uns die deutschen Kollegen beneiden“, sagte ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner bei der Präsentation. Und: „Wir planen schon Runde zwei – mit Südtirol.“ Wie die Kleine Zeitung erfuhr, lieferte das Drehbuch für diesen Krimi Peter Probst ab. Die Geschichte spielt im ladinischen Teil des Landes. Derzeit läuft die Finanzierungsphase.
Der Wiener Landkrimi spielt im Wienerwald. Kolportiert wird, dass das Buch von David Schalko stammt, der auch Regie führen soll. In Tirol führt Harald Sicheritz Regie, das Drehbuch steuert Felix Mitterer bei. Fixfertig ist der Salzburger Landkrimi (Regie: Catalina Molina)