Steht das TV-Experiment von Sat.1 vor dem Ende? Am Dienstagabend wurden die Livestreams der Realityshow abgedreht, weil die Sendung kurzfristig unterbrochen wurde. Mitarbeiter der Produktionsfirma kamen in das Gelände nahe Berlin, um mit den "Pionieren" genannten Bewohnern zu sprechen und den schwellenden Konflikt beizulegen. Der Grund für die Unzufriedenheit am Bauernhof: Die Pioniere waren mit dem Nominierungsmodus der Sendung nicht einverstanden. In einer offiziellen Stellungnahme versucht Sat.1 die Situation zu erklären und bittet um Verständnis: "Nicht alle Pioniere haben sich mit der Tatsache anfreunden können, dass die monatliche Nominierung ein Teil von Newtopia ist, den sich die Zuschauer natürlich auch wünschen."

Bei den TV-Zusehern führen diese Ereignisse erwartungsgemäß zu Ärger und Verunsicherung - immerhin zahlen Premium-Nutzer 3,99 Euro pro Monat. Erst vor zwei Wochen hatte eine Panne die Glaubwürdigkeit des Formats in Bedrängnis gebracht, als die Kameras ein Gespräch zwischen den Bewohnern und einer Programmverantwortlichen zeigten. Bis dahin hatten Sat.1 und die Produktionsfirma Talpa stets beteuert, in der Show wäre alles echt. Das Missgeschick führte zu einem Sinken der ohnehin schon enttäuschenden Quoten. Das auf ein Jahr ausgelegte Projekt entwickelt sich für Sat.1 damit immer mehr zu einem kostspieligen Albtraum. Der ursprüngliche Plan, mit "Newtopia" Marktanteile am heißumkämpften TV-Vorabend zurück zu kämpfen, scheint jedenfalls gründlich zu scheitern.

Wie sich die aktuellen Ereignisse auf die Zukunft der teuren Sendung auswirken, ist derzeit noch offen. Der Sender schließt nicht aus, dass "der ein oder andere Pionier deswegen Newtopia verlassen" könnte. Gerüchten zufolge haben mittlerweile bis zu fünf Bewohner das Gelände verlassen. Die Realityshow einstellen will Sat.1 dem Vernehmen nach aber noch nicht.