Mehr als tausend Menschen haben am Mittwochabend im nordrhein-westfälischen Haltern am See Abschied von den Opfern der Germanwings-Katastrophe genommen. Etwa 650 Menschen kamen zu einem Trauergottesdienst in der voll besetzten St.-Sixtus-Kirche. 500 weitere Trauernde trotzten dem stürmischen Wetter und verfolgten auf dem Vorplatz die über Lautsprecher übertragene Zeremonie.

Bei dem Absturz des Germanwings-Airbus in Frankreich waren 16 Schüler und zwei Lehrerinnen des örtlichen Joseph-König-Gymnasiums ums Leben gekommen. "Das Unfassbare ist geschehen", sagte der Haltener Bürgermeister Bodo Klimpel (CDU) während des Gottesdienstes. "Der Tod darf nicht das letzte Wort sein."

Auch der Direktor des Joseph-König-Gymnasiums, Ulrich Wessel, wandte sich an die Trauernden. "Keine Worte können beschreiben, was Sie durchgemacht haben", sagte der Schulleiter. "Tot ist man erst, wenn man vergessen ist." Fotos und Blumen erinnerten in der Kirche an die Absturzopfer.

Der Airbus A320 der Lufthansa-Tochter Germanwings war am Dienstag vergangener Woche in den französischen Alpen zerschellt. Alle 150 Menschen an Bord starben. Der deutsche Copilot Andreas L. steht im Verdacht, die Maschine absichtlich gegen eine Bergwand gesteuert zu haben. Das Motiv ist unklar, doch soll der 27-Jährige wegen schwerer Depressionen mit Suizidgefahr früher in Behandlung gewesen sein. Am Tag des Unglücks war er laut Staatsanwaltschaft Düsseldorf krankgeschrieben.