Russlands nördliche Metropole St. Petersburg ist erstmals Ziel eines Bombenanschlags mit mindestens elf Toten und rund 50 Verletzten geworden. Der Sprengsatz explodierte am Montag in einer fahrenden U-Bahn tief unter dem Zentrum der Fünf-Millionen-Stadt. Das staatliche Ermittlungskomitee geht von einem Terroranschlag aus.

Ein zweiter Sprengsatz wurde in der Metrostation Ploschtschad Wosstanija (Platz des Aufstands) unter dem wichtigsten Bahnhof der Stadt entdeckt. Spezialisten des Inlandsgeheimdienstes FSB hätten ihn entschärft.

Die Polizei hat am Montag zwei Verdächtige zur Fahndung ausgeschrieben. Zuvor hatten russische Medien die von einer Überwachungskamera in einer U-Bahnstation gemachte Aufnahme eines Verdächtigen veröffentlicht, darunter die Onlineausgabe von "The Moscow Times". Der gefilmte Mann bestritt die Beteiligung. Ein Selbstmordattentäter sei verantwortlich für die Explosion in der U-Bahn in St. Petersburg, hieß es Montagnacht  aus Justizkreisen. Ein Zentralasiate wurde als mutmaßlicher Terrorist identifiziert.

Die Entwicklungen des Tages zum Nachlesen

22:45 Uhr: Putin legte Blumen nieder

Der russische Präsident Wladimir Putin traf mit Vertretern der Sicherheitsbehörden zusammen und legte Blumen an der U-Bahn-Station, wo es zu der Explosion kam, nieder
Der russische Präsident Wladimir Putin traf mit Vertretern der Sicherheitsbehörden zusammen und legte Blumen an der U-Bahn-Station, wo es zu der Explosion kam, nieder © AP

22:30 Uhr: Agentur: Selbstmordattentäter war am Werk

Ein Selbstmordattentäter sei verantwortlich für die Explosion in der U-Bahn in St. Petersburg am Montag. Das erfuhr die russische Agentur Interfax aus Justizkreise über die vorläufigen Ermittlungen. Den Kreisen zufolge haben die Behörden auch die Identität des mutmaßlichen Selbstmordattentäters herausgefunden. Es soll sich um einen 23-Jährigen aus Zentralasien handeln.

22:15 Uhr: Agentur: Gefilmter Mann bestreitet Beteiligung

Ein Mann, der von Überwachungskameras aufgenommen worden war und der unter Verdacht stand, mit der Explosion zu tun zu haben wandte sich an die Polizei und sagte laut Interfax aus, er habe mit der Bluttat nichts zu tun.

20:36 Uhr: Trauer am Ort des Anschlags

Ab Dienstag herrscht in St.Petersburg offiziell verordnete Trauer. Die Betroffenheit war aber schon am Montag spürbar.

20:16 Uhr: Reaktionen auf den Terror

US-Präsident Donald Trump hat mit Entsetzen auf die Explosion in einer U-Bahn in St. Petersburg reagiert. "Schrecklich. Schreckliche Sache", sagte Trump am Montag in Washington auf eine entsprechende Frage. "Es passiert überall auf der Welt. Eine absolut schreckliche Sache."

Russlands Präsident Wladimir Putin und Weißrusslands Machthaber Alexander Lukaschenko nahmen in einer gemeinsamen Video-Botschaft Stellung.

19:39 Uhr: Details zur zweiten Bombe

Nach dem Terroranschlag in der russischen Stadt St. Petersburg suchen die Behörden Medienberichten zufolge nach zwei Verdächtigen. Einer von ihnen soll die Bombe in einer Aktentasche unter einem Sitz in der U-Bahn platziert haben, wie die Agentur Interfax am Montag unter Berufung auf Sicherheitskreise meldete.

Der andere soll eine Bombe an der Metro-Station Ploschtschad Wosstanija (Platz des Aufstands) deponiert haben. Der zweite Sprengsatz wurde von Sicherheitskräfte entdeckt und unschädlich gemacht.

19:02 Uhr: Nach diesem Mann wird gesucht

Die Fahndung in St. Petersburg läuft nach zwei Männern. Beide wurden auf Überwachungskameras gesichtet. Mittlerweile ist auch klar, wie die zweite Bombe getarnt war: sie war in einem Feuerlöscher versteckt.

Nach diesem Mann wird gesucht
Nach diesem Mann wird gesucht © CCTV

18:15 Uhr: Ein Video des Täters wurde veröffentlicht

18:00 Uhr: Ermittlungen wegen Terrors

Nun ist es offiziell: Die russischen Behörden haben Ermittlungen wegen eines Terrorakts eingeleitet.

17:22 Uhr: Sicherheitsvorkehrungen in Moskau

Offizielle Stellen in Russland haben erklärt, dass man nun die Sicherheitsvorkehrungen in der Hauptstadt Moskau verschärft hat. Details nannte man vorerst nicht.

17:20 Uhr: Die Bilder des Terrors

16:55 Uhr: Das erste Bild des mutmaßlichen Täters

Auf mehreren russischen Internet-Seiten wurde das erste Bild eines mutmaßlichen Täters veröffentlicht.

16:46 Uhr: Der Täter wurde gefilmt

Die Nachrichtenagentur Interfax meldet, dass der Täter auf einer Überwachungskamera gefilmt worden sei. Hinweise auf einen Selbstmordattentäter gab es laut mehreren Medienberichten nicht.

Auch Ministerpräsident Dimitri Medvedev sprach den Opfern sein Mitgefühl aus.

16:33 Uhr: Zahl der Toten revidiert

Das russische Anti-Terror-Komitee hat die Zahl der Toten bei dem mutmaßlichen Anschlag in St. Petersburg mit neun beziffert. Weitere 20 Personen seien verletzt worden, berichtete das staatliche russische Fernsehen am Montag. Darüber hinaus war von einem Sprengsatz die Rede, die in einer Metro-Station in St. Petersburg gefunden, aber entschärft wurde.

Zuvor war von zehn Toten und 50 Verletzten die Rede gewesen.

16:25 Uhr: Putin schließt Terroranschlag nicht aus

Die Explosion in der U-Bahn in St. Petersburg ist nach den Worten von Russlands Präsident Wladimir Putin womöglich durch einen Terroranschlag ausgelöst worden. Die Ermittler gingen allen möglichen Ursachen nach - "Unfall, Verbrechen und vor allem Terror", sagte Putin am Montag in der Nähe von St. Petersburg.

Dramatische Szenen in der St.Petersburger U-Bahn
Dramatische Szenen in der St.Petersburger U-Bahn © AP

16:05 Uhr: Sicherheitsmaßnahmen verstärkt

Am St. Petersburger Flughafen Pulkowo wurden die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt, ebenso in der Metro der Hauptstadt Moskau.

15:30 Uhr: Weitere Bombe gefunden

Offenbar wurde eine weitere Sprengvorrichtung gefunden - diese sei allerdings nicht explodiert. Gefunden wurde die Bombe demnach in der Metrostation Ploschtschad Wosstanija (Platz des Aufstands), die direkt unter dem größten Bahnhof der Stadt liegt.

15:20 Uhr: Generalstaatsanwalt spricht offiziell von Terrorakt

Alle Anzeichen deuteten auf einen Terroranschlag hin, sagte Viktor Oserow, Abgeordneter im russischen Föderationsrat. Der Generalstaatsanwalt spricht offiziell von Terrorakt. Nach ersten Erkenntnissen sei jedoch kein Selbstmordattentäter unterwegs gewesen. Der Sprengsatz sei in dem Wagen platziert worden.

15:12 Uhr - Zehn Tote, 50 Verletzte

Bei der Explosion sind mindestens zehn Menschen getötet und etwa 50 Personen verletzt worden. Darunter seien auch mehrere Kinder. Das teilte das russische Anti-Terror-Komitee mit.

15:10 Uhr - U-Bahnstationen geschlossen

Alle U-Bahn-Stationen wurden geschlossen, meldete die Agentur Interfax. Den Angaben nach explodierte ein Sprengsatz in einem Zug auf der Fahrt zwischen zwei Stationen im Zentrum. Dabei handelte es sich um die Stationen Sennaja Ploschtschad und Technologistschesky Institut, wie RIA Novosti meldete.

14:58 Uhr - Hintergrund

Der genaue Hintergrund der Explosion war zunächst unklar. In der Vergangenheit hatte es mehrere Anschläge auf die U-Bahn in Moskau mit zahlreichen Toten gegeben. In St. Petersburg gab es bisher keine Anschläge. Im Jahr 2000 waren mindestens 38 Menschen getötet worden, als sich zwei Selbstmordattentäterinnen in der Moskauer U-Bahn in die Luft sprengten. 

14:57 Uhr - Erster Anschlag in St. Petersburg

Behördenquellen schätzten die Sprengkraft auf 200 bis 300 Gramm Dynamit. Der Sprengsatz sei mit Metallteilen versehen gewesen. In der Vergangenheit hatte es mehrere Anschläge auf die U-Bahn in Moskau mit zahlreichen Toten gegeben. In St. Petersburg gab es bislang keine Anschläge.

Fotos in sozialen Netzwerken zeigten Verletzte auf dem Bahnsteig und zerstörte Türen eines U-Bahn-Wagens. Präsident Wladimir Putin war heute in St. Petersburg, hielt sich aber nach Angaben seines Sprechers im Vorort Strelna auf.