Ab dem kommenden Freitag müssen sich Reisende auf deutlich strengere Kontrollen an den Außengrenzen des EU-Schengen-Raumes einstellen. Am stärksten betroffen werden Autoreisende in Kroatien sein: Sie müssen bei ihrer Heimreise an den Grenzen zu Slowenien mit intensiven Überprüfungen rechnen.

Gültige Papiere für Kroatien

„Um Probleme zu vermeiden, sollten Kroatien-Urlauber unbedingt gültige Ausweispapiere dabei haben“, erklärt ÖAMTC-Expertin Kristina Tauer. „Auch mitreisende Kinder müssen eigene Dokumente haben. Eintragungen in den Pass eines Elternteils werden nicht anerkannt.“ Besonders an den kommenden Osterfeiertagen und den bei Urlaubern beliebten verlängerten Wochenenden im Mai und Juni und schließlich in der Hauptreisezeit im Sommer können längere Staus entstehen. Betroffen sind vor allem die Grenzübergänge Dragonja auf der Hauptroute nach Istrien sowie die Grenzstellen Obrezje (Autobahn Zagreb – Ljubljana) und Macelj (Route Zagreb – Ptuj – Maribor).

Hintergrund für dieses strikte Prozedere ist, dass ab 7. April die Behörden verpflichtet sind, bei der Einreise ins Schengen-Gebiet die Ausweisdokumente mit digitalen Datenbanken zu vergleichen. Mit diesen neuen Regeln reagiert die Europäische Union auf die erhöhte Terrorgefahr. Sie waren nach den Anschlägen von Paris im November 2015 von der EU-Kommission vorgeschlagen worden. Bei einem EU-Ministertreffen in Brüssel wurde Anfang März beschlossen, dass die Kontrollen an den Außengrenzen verschärft werden und künftig die Daten von allen Reisenden elektronisch zu überprüfen sind.

Übergangsfrist dauert sechs Monate

Das wird ab Freitag mit einer sechsmonatigen Übergangsfrist umgesetzt, erklärt Karl-Heinz Grundböck, Sprecher des Innenministeriums gegenüber der Kleinen Zeitung. Bisher mussten an den EU-Außengrenzen lediglich die Daten von Nicht-EU-Bürgern systematisch mit allen Sicherheitsdatenbanken abgeglichen werden – und dies auch nur bei der Einreise. Die neuen Regeln werden nun auch für die Ausreise aus der EU sowie für alle EU-Bürger angewendet. Für die Flughäfen in Österreich gilt, dass bei der Einreise als EU-Bürger in die EU nicht nur die Reisepässe hergezeigt werden müssen, der Pass wird auch noch mit der Datenbank abgeglichen. „Wir werden das schrittweise umsetzen und dann sehen, wo es noch organisatorische Anpassungen braucht, damit es nicht zu Wartezeiten kommt“, betont Karl-Heinz Grundböck weiter.

Vor Urlaubsreise informieren

Im Allgemeinen rät der Autofahrerclub dazu, dass sich Reisende über die aktuelle Situation in den Urlaubsländern vorab informieren sollen. Die Grenzkontrollen direkt an Österreichs Grenzen werden noch mindestens bis Mitte Mai aufrechterhalten. Auch bei Fahrten mit Fernbussen und der Bahn muss europaweit mit intensiven Kontrollen und längeren Wartezeiten gerechnet werden.