Darf ich noch Fleisch essen? Diese oft leidenschaftlich geführte Debatte bekommt neuen Zündstoff, zeigen doch aktuelle Studienergebnisse, dass eine vegetarische Ernährung gut fürs Herz ist - und die Sterblichkeit senken kann. „Eine Meta-Analyse von insgesamt 96 Studien zeigt, dass Menschen, die sich vegetarisch ernähren, gegenüber Fleischessern ein deutlich verringertes Herzrisiko haben“, berichtet Franz Xaver Roithinger, Präsident der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft vom Kardiologenkongress in Rom.

Die Auswertung zeigt, dass sowohl Vegetarier als auch Veganer einen geringeren Body-Mass-Index sowie günstigere Cholesterin- und Glukose-Werte als Menschen, die auch Fleisch auf dem Speiseplan haben.

Weniger Herzerkrankungen und Krebs

Die vegetarische Diät kann die Sterblichkeit senken: Menschen, die kein Fleisch essen, senken ihr Sterblichkeitsrisiko an Herzerkrankungen um 25 Prozent, an Krebs um acht Prozent. Bei Veganern war das Krebsrisiko um signifikante 15 Prozent reduziert. „Die Studienautoren machen allerdings darauf aufmerksam, dass es gerade zum veganen Lebensstil nur eine limitierte Zahl an Studien gibt", sagte Roithinger.

Mittelmeer-Diät

Auch für eine andere Ernährungsform wurden beim europäischen Kardiologenkongress in Rom überzeugende Argumente präsentiert: „Neue Untersuchungen legen nahe, dass bei Menschen mit einer Herz-Erkrankung die Sterblichkeit deutlich sinkt, wenn sie ihr Ernährungsverhalten an der Mittelmeer-Diät orientieren“,  berichtet Franz Xaver Roithinger über auf dem Kongress präsentierte Studienergebnisse. 

Die mediterrane Ernährungsform ist weithin als besonders gesundheitsfördernd anerkannt. Bisherige Studien, die die positive Wirkung der Mittelmeer-Diät belegt haben, haben sich aber vorrangig mit gesunden Menschen beschäftigt. Nun ging ein italienisches Forscherteams unter der Leitung von Giovanni De Gaetano der Frage nach, ob diese Befunde auch auf Menschen zutreffen, die bereits an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung leiden.