Mit dem Nationalsport Skifahren und seinen Heldinnen und Helden ist die Dichterin und Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek stets schonungslos und teils schelmisch Schlitten gefahren. Ebenso wie mit dem Identitäts-ABC Österreichs: Natur, Volkskultur, Heimat, Verdrängung, Glaube, Genozid oder Faschismus.
In ihrem 1995 erschienenen Opus magnum, der Endzeitvision „Die Kinder der Toten“, haben all diese Themen Platz – und noch viele mehr. Auf 666 (!) Seiten lässt Jelinek in ihrem wichtigsten, aber unbekanntesten Werk eine Philosophiestudentin, einen FP-Politiker und Ex-Skirennläufer sowie eine Sekretärin in eine Pension in die Obersteiermark ziehen. Die Protagonisten sind Untote – sie wissen es nur noch nicht.