Die Schweizer Notenbank (SNB) denkt über weitere Eingriffe zur Schwächung des Franken nach. "Wenn es aus geldpolitischer Sicht notwendig wird, sind wir bereit zu intervenieren", sagte Fritz Zurbrügg, Vizepräsident des SNB-Direktoriums, in einem Interview der Zeitung "Finanz und Wirtschaft".

"Verdeutlicht haben wir das beispielsweise nach Ankündigung des Referendums in Griechenland, als es zu verstärkten Safe-Haven-Geldzuflüssen in den Franken kam." In Krisensituationen fließen traditionell Milliarden in Gold, den Dollar und eben auch die Schweizer Währung. Zurbrügg nannte den Franken "stark überbewertet".

Lange galt eine Koppelung an den Euro, die aber Anfang des Jahres von der SNB aufgegeben wurde. Seitdem hat der Franken deutlich an Wert gewonnen, was die exportorientierte Wirtschaft der Alpenrepublik hart trifft. Die Unternehmen könnten das nicht so einfach wegstecken, so Zurbrügg. "Wir haben unsere Wachstumsprognose für dieses Jahr von zwei auf knapp ein Prozent halbiert. Doch in Bezug auf die Wachstumsdynamik sollte das Schlimmste nach dem ersten Halbjahr vorüber sein." Die Weltwirtschaft werde sich erholen, was die Nachfrage nach Schweizer Produkten stützen dürfte.