Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat vor einem ruinösen Wettbewerb im internationalen Luftverkehr gewarnt. Vor allem in den Golfstaaten gebe es mit dem Einsatz staatlicher Mittel immer mehr Flugzeuge und neue Flughäfen, sagte Spohr auf einem Wirtschaftsempfang in Bremen.

"Die drücken die Preise, mit denen wir nicht konkurrieren können." Als Folge müssten europäische Luftfahrtunternehmen Linien einstellen. "Im internationalen Luftverkehr müssen wieder faire Regeln her", forderte Spohr. Hier sei auch die Politik gefordert. Die Lufthansa ist die Konzernmutter der AUA.

Es war Spohrs erster offizieller Auftritt als Festredner nach dem vom Co-Piloten verursachten Absturz der Germanwings-Maschine in Frankreich, bei dem alle 150 Menschen an Bord ums Leben kamen. Spohr hatte sich nach eigenen Angaben dafür eine 100-Tage-Frist gesetzt, die am Mittwoch abgelaufen war. Das Unglück sei mit Abstand das schrecklichste in der Firmengeschichte, sagte der Lufthansa-Chef. "Das wird so schnell nicht zu verarbeiten sein."