Neues Kapitel in der Nestle-Nudelaffäre: Nachdem die indische Nahrungsmittelbehörde den Verkauf von angeblich verseuchten Instantnudeln der Marke Maggi verboten hat, will Nestle India die fraglichen Produkte nun vernichten. Das berichtete die Nachrichtenagentur AP am Dienstag unter Berufung auf den indische Ableger des Schweizer Nahrungsmittelmultis.

Die zu vernichtenden Fertiggerichte hätten einen Verkaufswert von schätzungsweise 3,2 Mrd. Rupien, umgerechnet gut 45 Mio. Euro Nestle musste in Indien die beliebten Maggi-Nudeln aus dem Verkauf nehmen, nachdem Lebensmittel-Kontrolleure in einigen Päckchen bedenklich hohe Bleikonzentrationen gefunden hatten. Die Tests hatten zudem den Gehalt eines chemischen Geschmacksverstärkers nachgewiesen, der in der Liste der Inhaltsstoffe auf den Päckchen nicht nachgewiesen war.

Verkaufsverbot

Nestle ist nach Tests in firmeneigenen und unabhängigen Labors hingegen weiterhin überzeugt, dass Maggi-Fertignudeln kein Gesundheitsrisiko darstellen und sicher verzehrt werden können. Der Obergerichtshof von Mumbai hatte am vergangenen Freitag ein Verkaufsverbot durch die indischen Behörden jedoch bis auf Weiteres aufrecht erhalten.

Die Nudeln sind eines der beliebtesten Fertiggerichte in Indien. Vor allem bei Kindern stehen sie hoch im Kurs. Nestle macht damit 15 bis 20 Prozent des Umsatzes in Indien. Sie machen dennoch nur einen Bruchteil des Konzernumsatzes von 87 Milliarden Euro aus. Dem Konzern droht wegen des größten Lebensmittelskandals in Indien seit fast einem Jahrzehnt jedoch ein Imageschaden.