Der Chefökonom der Europäischen Zentralbank (EZB), Peter Praet, hat in einem Interview mit dem "Standard" (Samstagausgabe) die Nullzins-Politik der EZB als "angemessene und notwendige Reaktion auf die schwache wirtschaftliche Lage und die außergewöhnlich niedrigen Inflationsraten" verteidigt.

Die niedrigen Zinsen seien zwar "für einige eine kurzfristige Belastung, aber für alle ein langfristiger Gewinn", sagte Praet, denn sie würden dazu beitragen, dass sich die Wirtschaft erholt und die Inflationsrate auf das angestrebte Niveau zurückkehrt.

Griechenland soll Zusagen einhalten

In der Debatte um die griechischen Staatsschulden mahnte Praet, dass ein Gläubigerland seine Zusagen auch einhalten müsse, um seine Glaubwürdigkeit nicht zu verspielen. "Je glaubwürdiger ein Land ist, desto geduldiger können Gläubiger sein und ihr Vertrauen schenken", so der EZB-Chefökonom. "Der EZB-Rat will, das Griechenland Mitglied der Währungsunion bleibt", bekräftige er frühere Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi.