Vor wenigen Wochen war Sascha Horvath noch sehr selbstkritisch, erklärte offen und ehrlich, dass er im Erwachsenenfußball noch nichts erreicht habe. Er arbeite aber hart im Training, um sich in die Mannschaft des SK Sturm zu spielen. Einen Schritt in die richtige Richtung hat der Wiener gemacht. Nein, nicht der Treffer gegen seinen Ex-Klub Austria Wien war dieser Schritt.

Lohn für die Arbeit

Horvath hat kleine Defizite aufgeholt. Ihm ist bewusst, dass er mit seiner Körpergröße von 1,65 Meter körperlich topfit sein muss. "Ich brauche als kleiner Spieler mehr Stabilität und Kraft, damit ich auch stehen bleiben kann, wenn einer mit 90 Kilogramm auf mich zukommt. Deshalb mache ich auch Yoga." Weil sich Horvath entwickelt hat, bekam er von Trainer Franco Foda auch die Chance. "Ich habe gespürt, dass er sich immer besser fühlt, und gemerkt, dass er sich verbessert", sagt der Coach. Das Tor war der Lohn für die zuletzt schwierige Phase des österreichischen U19-Nationalspielers und ein bisschen eine Befreiung: "Ich war glücklich, dass mir der Trainer das Vertrauen geschenkt hat. Jetzt muss ich so weitermachen."

Und auch heute im Zweitrunden-Spiel des ÖFB-Cups wird ihm Trainer Foda wohl erneut die Chance geben. Der Deutsche wird auch andere Positionen neu besetzen. "Ich überlege mir, Christian Gratzei spielen zu lassen und auch Daniel Offenbacher im Mittelfeld", sagt Foda. Für Gratzei wäre es sein erster Einsatz in der Bundesliga-Mannschaft seit dem 24. Mai dieses Jahres, als er sich im Auswärtsspiel gegen die Admira am Knie verletzt hatte, danach eine Virusinfektion erwischte und ihm auch noch die Adduktoren zu schaffen machten. Einmal kam der 34-Jährige bei den Sturm Amateuren zum Einsatz - bei der 0:4-Niederlage in Pasching vor zwei Wochen.

Klare Marschroute

Sturm nimmt das Spiel gegen den SV Seekirchen aus der Regionalliga West genauso ernst wie eine Bundesliga-Begegnung. Die Anreise erfolgte bereits gestern, das obligatorische Videostudium gab es am Abend im Hotel. "Wir wollen und müssen unbedingt eine Runde weiterkommen. Wir müssen hoch konzentriert sein und dürfen den Gegner keine Sekunde unterschätzen", sagt Foda.

Die Marschroute ist klar. Von der ersten Sekunde an Druck ausüben und ein schnelles Tor machen. "Wir müssen so auftreten, dass der Gegner sieht, dass wir ihm keine Chancen geben wollen."

PETER KLIMKEIT