Die Betroffenen warten noch auf die offizielle Bestätigung, aber die Entscheidung ist bereits gefallen. Die Kärntner Fußball-Akademie wird völlig neu aufgestellt. Geschäftsführer Christian Schmölzer und der sportliche Leiter Roman Stary müssen demzufolge unter Einhaltung der Kündigungsfristen (drei bzw. zwei Monate) Abschied nehmen von der Fußball-Nachwuchs-Abteilung des Verbandes.

Die personelle Neuordnung erfolgt durch den Beirat, der aus Vertretern von Land, der Stadt Klagenfurt, ÖFB, Kärntner Fußball-Verband und der Bundesliga (WAC) zusammengesetzt ist. Grundsätzlich wurde die Vorgangsweise bereits abgesprochen, ausständig war zuletzt noch die Absegnung, die per Umlaufbeschluss erfolgen soll.

Offenbar fiel das Ergebnis der seit drei Jahren unter der Oberhoheit des Kärntner Fußball-Verbandes stehenden Akademie nicht zufriedenstellend aus. Man hätte sich einfach "mehr Output" erwartet, heißt es aus Verbandskreisen. Der bereits vorinformierte Schmölzer zeigt sich naturgemäß ziemlich enttäuscht.

Schmölzer überrascht

"Für mich kommt es inhaltlich nicht ganz, aber vom Zeitpunkt her schon überraschend, denn die Finanzierung ist gesichert", sagte Österreichs Turnierdirektor der Euro 2008. Er habe aber Verständnis für Einsparungen, so Schmölzer, der den Job zwar "gerne" gemacht, aber "nicht als langfristige Tätigkeit" gesehen habe.

Während der administrative Betrieb künftig wohl vom Verband aus gesteuert wird, soll der WAC als Bundesliga-Klub weitreichende sportliche Vollmachten erhalten. "Wir haben ab Sommer den sportlichen Bereich über. Das heißt, die künftigen Trainer werden von uns bestellt", sagt Dietmar Riegler. Der Präsident erhofft sich in erster Linie neue Impulse für den WAC. "Jährlich soll ein Spieler aus der Akademie den Sprung in den Profikader schaffen. Mir ist klar, dass das nicht sofort umsetzbar ist und wir dafür eine Vorlaufzeit von etwa drei bis 4 Jahren benötigen." Eine komplette Übernahme der Akademie stand laut Riegler nie zur Diskussion.