Der KAC ist im Grunddurchgang zu einem Mittelständler avanciert. In den letzten zehn Jahren schafften die Rotjacken nur vier Mal den Sprung unter die ersten vier in der Tabelle. Wobei zwei Grunddurchgänge gewonnen wurden. Die restlichen sechs Jahre waren es Plätze zwischen fünf und acht. Eklatant ist der Rückfall ab der Saison 12/13, da gab es die Ränge fünf, sieben und acht. Eine ähnliche Position droht dieses Jahr.

Für einen Verein mit einem der höchsten Etats in der Liga, ist der Output viel zu gering. Darunter leidet die Attraktivität der Heimspiele im Grunddurchgang, die Leistungen haben in den letzten vier Jahren sukzessive nachgelassen. Die Auswirkungen spiegeln sich in dieser Saison beim Zuschauerrückgang wider. Viele Abonnenten bleiben oft lieber zu Hause, als ihr Team anzusehen.

Trainer Alexander Mellitzer bezeichnet die Probleme als hausgemacht, ortet bei einem Teil der Spieler eine mangelnde Bereitschaft die angeordneten taktischen Aufgaben einzuhalten. Speziell das Defensivverhalten kritisiert der Coach. Zu Hinterfragen ist aber auch die Qualität der Legionäre. Nur Mark Popovic und JF Jacques bringen annähernd die von ihnen erwarteten Leistungen. Jamie Lundmark bemüht sich, scort auch recht brav, aber von einem Mann seiner Klasse muss mehr kommen. Jason DeSantis und Kevin Kapstad sind in der Defensive oft völlig überfordert. Jonas Nordqvist ist ein braver Arbeiter, der den Eindruck hinterlässt, dass er körperlich seinen Zenit weit überschritten hat. Luke Walker kann man als Totalausfall bezeichnen. Zusammengezählt bringen von sieben Legionären nur knapp drei ihre Leistung. Hinzu kommt, dass der KAC über keinen Top-Goalie verfügt. Der wieder genesene Rene Swette macht einen soliden Job. Das Spiel wird von den heimischen Akteuren getragen, wobei man auch von Thomas Koch, Thomas Pöck, Oliver Setzinger oder auch Thomas Hundertpfund wohl etwas mehr erwarten darf.

Die Summe der gesamten Problemzonen lässt eine bessere Platzierung anscheinend nicht zu. Warum der KAC sich im Play-off oft enorm steigern kann, bleibt ein Mysterium, dem man auf den Grund gehen müsste.

MARIO KLEINBERGER