"Wer Mut sät, wird Zukunft ernten“. Das ist der Leitspruch der oberösterreichischen Nicht-mehr-Landesrätin Doris Hummer auf ihrer Homepage. Dabei ist gerade Doris Hummer ein Paradebeispiel für eine Frau, die gelernt hat, sich durchzusetzen: Sie studierte Volkswirtschaft, leitete die Personalabteilung im Familienbetrieb, Fassadenbau Domico, mit 140 Angestellten, machte sich mit einer Marktforschungs- und Mysteryshopping-Firma selbstständig.

Josef Pühringer holte sie 2009 in die Landesregierung – und ließ sie jetzt wieder fallen. Dabei hat sie auch in ihrer politischen Funktion durchaus für Aufsehen gesorgt. Auch damit, dass sie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie unter Beweis stellte, indem sie nach der Geburt von Sohn Felix im Jahr 2012 eine dreimonatige Babypause einlegte, in der Pühringer selbst die Geschäfte führte.

Zuständig für die Zukunft des Landes

Zuständig war sie in der Landesregierung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Frauen und Jugend. Sie war die erste weibliche ÖVP-Landesrätin in Oberösterreich.
Hummer profilierte sich politisch über die Junge Wirtschaft. Sozialisiert wurde sie in der Katholischen Jungschar und in der Katholischen Hochschulgemeinde Linz, deren Vorsitzende sie auch war. Die Katholische Aktion der Diözese Linz war denn auch gestern eine der wenigen ÖVP-nahen Institutionen, die sich wirklich scharf zu Wort meldeten: Die Tatsache, dass keine einzige Frau der neuen Landesregierung angehören wird, sei ein „äußerst bedenkliches Signal“ und eine „Provokation für sehr viele Frauen“.

Eine Provokation war und ist es jedenfalls für Hummer, und es ist noch nicht klar, ob sie das „Trostpflaster“ der Klubobfrau annehmen wird. Im Landtag will sie bleiben, in der Riege der ÖVP, obwohl die sie ohne viel Federlesen „hinausgekickt“ hat. Sie quittierte die Entscheidung nach außen hin mit Lächeln, und will nach innen hin Klartext reden. Gleichzeitig stellte sie Gelassenheit zur Schau: „In der Politik ist es zugig, das müssen auch wir Frauen aushalten.“