In den nächsten Tagen dürfte es in Deutschland ungemütlich werden. Laut Deutschem Wetter Dienst (DWD) zieht am Donnerstag ein Eis-Orkan über unser Nachbarland. Der Schwerpunkt soll dabei in der Mitte des Landes -  von Nordrhein-Westfahlen quer nach Sachsen  - sein. Selbst im Flachland sollen Windgeschwindigkeiten zwischen 110 bis 120 km/h möglich sein. Für die Hochlagen im Mittelgebirge wird mit Böen um die 150 km/h gerechnet.

Auslöser ist ein Starkwindband, der sogenannte Jetstream auf der Nordhalbkugel, das für erhebliche Einschränkungen im öffentlichen Leben sorgen könnte – bis hin zu Streichungen im Bahn- und Flugverkehr.

Zuletzt hatte Sturmtief "Xavier" schwere Probleme bereitet. Im Oktober des Vorjahres fegte der Sturm über den Osten und Norden Deutschlands hinweg und forderte mehrere Todesopfer. Der Klimaforscher Mojib Latif vom Kieler Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung bezeichnete "Xavier" als "Schnellläufer". "Das ist ein Sturm, der nicht unbedingt vorhersehbar ist. Dieses Tiefdruckgebiet heißt so, weil es dann wirklich extrem schnell ziehen kann mit 100 Stundenkilometern." Beispiele dafür seien etwa der Sturm "Kyrill" aus dem Jahr 2007 oder "Lothar", der 2009 über West- und Mitteleuropa fegte.

Kyrill fegte am 17. Jänner 2007 über Europa. Mindestens 34 Menschen - davon zwölf in Großbritannien und zehn in Deutschland - starben bei dem verheerenden Orkan. Nach Angaben des Wetterdienstes Meteomedia erreichte "Kyrill" Geschwindigkeiten von 202 Kilometern pro Stunde.