Aufgrund der verheerenden Waldbrände in Südfrankreich haben in der Nacht auf Mittwoch rund 10.000 Menschen ihre Häuser und Unterkünfte verlassen müssen. Die Evakuierungsmaßnahmen betrafen ein Wohngebiet sowie Campingplätze im Departement Var. Der Brand bei La Croix-Valmer nahe des berühmten Badeorts Saint-Tropez war am Mittwochmorgen unter Kontrolle.

Bei Artigues, etwa 80 Kilometer weiter östlich, kämpften die Feuerwehrleute weiter gegen die Flammen. Unter den 10.000 in Sicherheit gebrachten Menschen waren der Feuerwehr zufolge rund 3.000 Camper. Die Präfektur von Var erklärte, starke Winde fachten die Flammen immer wieder an. Seit Mittwochfrüh waren demnach vier Löschflugzeuge und ein Löschhubschrauber im Einsatz.

Verstärkung aus ganz Frankreich

Frankreich forderte im Zuge der europäischen Hilfe zur Brandbekämpfung zwei Canadair-Löschflugzeuge an. Am Dienstagabend traf ein erstes Flugzeug aus Italien in Korsika ein. Landesweit waren mehr als 4.000 Feuerwehrleute und Zivilschutzmitarbeiter im Einsatz. Aus ganz Frankreich kam Verstärkung.

Das Departement Var in der Region Provence-Alpes-Cote d'Azur ist derzeit die am schwersten von den Waldbränden betroffene Gebietskörperschaft in Frankreich. Zwei weitere große Feuer, die seit Dienstag wüteten, zerstörten mehrere hundert Hektar Vegetation. Bei der Brandbekämpfung wurden nach Angaben des Innenministeriums in Var mindestens sieben Feuerwehrleute leicht verletzt, ein weiterer Feuerwehrmann erlitt Brandverletzungen zweiten Grades.

Waldbrände wüten auch auf Korsika. Der französische Innenminister Gerard Collomb kündigte während eines Besuchs im Norden der Mittelmeerinsel den Einsatz von insgesamt sechs Löschflugzeugen des Typs Dash an. Auf Korsika zogen sich 15 Polizisten leichte Rauchvergiftungen zu.