Der türkische Innenminister Süleyman Soylu hat bestätigt, dass es sich bei der Explosion vor dem Besiktas-Stadion, der neugebauten Vodaphone-Arena, um eine Autobombe gehandelt hat. Nach ersten Erkenntnissen habe sie einem Polizeibus gegolten, sagte Soylu während einer Budgetdebatte im türkischen Parlament. Mindestens 20 Menschen seien verwundet worden, bei ihnen handle es sich wahrscheinlich um Polizisten, so der Innenminister. CNN Türk berichtet unterdessen von bis zu 70 Verletzten.

Wenig später hieß es, dass es 13 Tote gäbe. Ob es sich bei den Opfern um Zivilisten oder Polizisten handelt, war zunächst unklar.

Präsident Recep Tayyip Erdogan bestätigte, dass es mehrere Menschen Tote gäbe, eine genaue Zahl nannte er allerdings nicht. "Es gab leider Märtyrer und Verletzte", erklärte Erdogan in der Nacht auf Sonntag.

Auf Fernsehbildern war ein ausgebranntes Fahrzeug sowie zwei Brandherde vor dem Fußballstadion zu sehen. Krankenwagen und Feuerwehren fuhren zum Ort des Geschehens. Laut Augenzeugen wurden mehrere Polizeibeamte schwer verletzt.

Laut CNN handelt es sich um zwei Explosionen. Die zweite Explosion soll sich nahe des Taksim-Platzes ereignet haben. Allerdings befindet sich auch das Besiktas-Stadion in der Nähe des Taksim-Platzes - es war unklar, ob es sich tatsächlich um zwei Explosionen handelte. Der TV-Sender "NTV" zitierte Innenminister Soylu unterdessen mit der Aussage, eine der Explosionen sei von einem Selbstmordattentäter verursacht worden. 

Die Explosionen sollen mehrere Kilometer weit zu hören gewesen sein. Besiktas ist ein beliebtes Ausgehviertel und am Wochenende sehr belebt. 

Das Video zeigt die Sekunde des Anschlags - und die enorme Druckwelle Sekunden später.

Bei dem Fußballspiel, das um 17 Uhr begonnen hatte, waren sich Besiktas und Bursaspor gegenübergestanden. Das Süperlig-Spiel hatte 2:1 für Besiktas geendet. Aktuell ist Österreichs Spieler Veli Kavlak bei Besiktas unter Vertrag.

Trauer bei Besiktas Istanbul: