Wohlhabende Chinesen versprechen sich derzeit wohl einige Schnäppchen auf dem begehrten Haus- und Grundstücksmarkt von Großbritannien. Die Zahl der Anfragen für Wohn- und Gewerbeimmobilien sei deutlich gestiegen - teilen die Betreiber der Immobilien-Internetseite juwai.com mit. Sie liege derzeit 30 bis 40 Prozent über dem früheren Durchschnitt. "Mit der politischen Stabilisierung und einer kompetenten neuen Regierung präsentiert sich das Vereinigte Königreich als derselbe sichere Hafen wie früher - nur eben billiger", sagte der für die Region zuständige Präsident von juwai.com, Bernie Morris.

Die Karten sind neu gemischt

Vor dem Brexit-Referendum hatten sich die chinesischen Immobilien-Investoren mit Kaufentscheidungen zurückgehalten. Neben dem ungewissen Ausgang der Volksabstimmung hatte dazu aber auch die schwächelnde Konjunktur in China beigetragen. Geweckt wurde das Interesse wieder durch den Kurssturz des Pfunds gegenüber Dollar und Yuan, der britische Immobilien für Käufer aus China verbilligte. Das Pfund fiel um acht Prozent gegenüber dem Dollar und um sechs Prozent gegenüber dem Yuan.

Das von juwai.com registrierte Interesse steht allerdings im Gegensatz zu den derzeitigen Entwicklungen auf dem britischen Markt für Gewerbeimmobilien, der nach dem Referendum einen Einbruch erlebt hat. Immobilienfonds stehen unter Verkaufsdruck, weil Anleger ihre Einlagen abziehen wollen. Viele müssen den Wert ihrer britischen Portefeuilles nach unten korrigieren.