Mit der Öffnung des Olympischen Dorfes für die Athleten wurde in Rio de Janeiro dieser Tage die heiße Phase bis zu den ersten Olympischen Spielen in Südamerika eingeleitet. Die Anlage mit 31 Hochhäusern im Stadtteil Barra liegt 1,5 km vom Olympiapark mit den meisten Sportstätten entfernt. Mehr als 10.000 Sportler sowie Betreuer und Ärzte sollen hier während der Olympischen Spiele wohnen.

BRA, Rio 2016, Vorberichte, Olympisches Dorf
BRA, Rio 2016, Vorberichte, Olympisches Dorf © (c) EXPA/ Photoshot/ Xinhua (EXPA/ PHT/Li Ming)

An Spitzentagen wird mit rund 18.000 Bewohnern gerechnet. Es gibt 3604 Apartments. Nach Angaben des Organisationskomitees werden sich 13.000 Mitarbeiter und Freiwillige um das Wohl der Sportler aus mehr als 200 Ländern kümmern. In den Wohnungen gibt es neben den Betten insgesamt 10.650 Schränke, 11.152 Klimaanlagen und 3604 Sofas - zudem wird es 120.580 Handtücher geben.

Die Anlage wurde von einem Investor mit einem Baukonzern geplant und gebaut, nach den Spielen sollen die Wohnungen als Apartments an zahlungskräftige Bürger verkauft werden. Barra liegt im Westen der 6,5-Millionen-Stadt und ist von der Mittel- und Oberschicht geprägt. Am 1. August soll eine neue Metro-Linie den Betrieb aufnehmen, die vom Strandviertel Ipanema nach Barra führt. Sie ist mit mehr als 2,5 Milliarden Euro das größte Einzelprojekt der Olympischen Spiele.

Die Anfänge

Erstmals bei offiziellen Olympischen Spielen wurde ein olympisches Dorf anlässlich der Olympischen Sommerspiele 1932 in Los Angeles gebaut. Dieses war den männlichen Teilnehmern vorbehalten; die weiblichen Athleten wurden in Hotels untergebracht. Es bestand aus 600 hölzernen Fertighäusern, wurde von privaten Investoren finanziert und nach den Spielen komplett abgebaut. Das Berliner Dorf von 1936 war dagegen erstmals massiv gebaut, da es nach den Spielen militärisch genutzt werden sollte.