Wer im Haushalt und im Garten vermehrt Regenwasser nutzt, macht sich gleich mehrere Vorteile zunutze: Regenwasser ist „weich“ und vermindert damit den Waschmittelverbrauch, Weichspüler erübrigen sich. Es ist damit auch verträglicher für Haut und Umwelt. Hinzu kommen Vorteile wie eine Kanalentlastung bei Starkregenereignissen, „trockene“ Gemeinden müssen im Sommer weniger Wasser zukaufen und Regenwasser ist besser für das Pflanzenwachstum.

Baulich muss darauf geachtet werden, dass Regenwasser vom Trinkwassernetz strikt getrennt wird. Bei lehmigem Boden müssen Maßnahmen getroffen werden, um ein Aufschwimmen der Zisterne zu verhindern. Achtung: Betonringe sind für eine Zisterne nicht geeignet, erstens sind diese auch mit Brunnenschaum nicht dicht und zweitens würde das Regenwasser den Beton angreifen. Es sind geschlossene Behälter aus speziellem Beton mit glatter Innenoberfläche zu verwenden. Wobei Transport und Einbau mit schwerem Gerät erfolgen muss. Einfacher und meist günstiger sind Behälter aus Polyethylen. Hier, wie auch bei Betonoberflächen, bildet sich eine Schicht auf den Innenoberflächen, die das Wasser vor Verkeimung schützt. Vor Billigprodukten muss auch hier gewarnt werden. Nur gerippte oder kugelförmige Zisternen können dem Erddruck sicher standhalten.

Die Kostenfrage

Aber was kostet nun eine gute Anlage? Und rechnet sich so etwas? Die Amortisation ist regional unterschiedlich und von Wasserbezugs- und Kanalgebühren abhängig. Für die Berechnung der Wirtschaftlichkeit wird der Verbrauch einer 5-köpfigen Wiener Familie mit 300 Quadratmeter Gartenfläche kalkuliert. Das Regenwasser soll für die Gartenbewässerung, WC-Spülung und Waschmaschine Verwendung finden. Es fallen dafür in etwa 126.375 Liter pro Jahr an. Das ergibt auf der Kostenseite rund 257,04 Euro pro Jahr Kanalgebühren und 234,36 Euro Wasserbezugsgebühren jährlich. Demgegenüber stehen die Kosten einer Anlage mit 8400-Liter-Polyethylen-Speicher in der Höhe von 4565 Euro, plus 1000 bis 2000 Euro für Erdarbeiten. Einem geringeren Waschmittelverbrauch könnte man die geringen Kosten für Wartungsarbeiten entgegenstellen. Ein Minuspunkt ist, dass man für in den Kanal gespültes Regenwasser (Waschmaschine, WC) Kanalgebühren zu zahlen hat. Im Detail ist dazu jedenfalls schon in der Planungsphase die Gemeinde zu kontaktieren. Da sollte der Planer schon alle Berechnungen zur Dachgröße und zu den gewünschten Regenspenden fertig haben. Am Ende gehört zu dieser Investition wohl auch eine Portion Idealismus.