Obwohl ich immer gieße, lassen einige meiner Balkonblumen die Blätter hängen. Ich habe sogar wasserspeichernde Blumenkästen. Wie oft muss man nun gießen?
Sie haben vermutlich zu viel gegossen und die Wurzeln wurden faulig. Dann beginnt die Pflanze ebenfalls zu welken – noch dazu in Kisterln mit Wasserspeicher. Also weniger gießen, aber keinesfalls austrocknen lassen!

Meine Engelstrompete lässt am Abend die Blätter hängen. Ich komme mit dem Gießen nicht nach. Könnte ich sie nicht doch auspflanzen?
Ja, das geht sogar sehr gut. Am besten man setzt sie in große Plastikgitterkörbe, die man dann im Herbst herausziehen kann. Denn überwintern geht im Freien leider nicht. Trotzdem zu Beginn gut gießen. Alle paar Tage intensiv!

Überall finden sich bei meinen Pflanzen in den Blättern Gänge von Miniermotten – Akeleien, Primeln, Nachviolen. Bin ganz verzweifelt!
Hier könnte ein Neem-Spritzmittel Abhilfe schaffen. Nie in der Früh anwenden, kann zu Verbrennungen an der Pflanze führen.

Jetzt sind sie auch schon im Hochbeet – der Garten ist voller Ameisen. Ich mag kein Gift streuen. Backpulver hilft nicht!
Bestes Mittel gegen Ameisen ist Kieselgur. Dieses Pulver vergrämt die Ameisen und sie lösen sofort den Bau auf. Auch auf Ameisenstraßen gestäubt, hilft das Mittel gut.

Meine Paradeiser haben genau gegenüber dem Stängel einen großen braunen Fleck. Welche Krankheit ist das?
Das ist die sogenannte Blütenendfäule und keine Krankheit im herkömmlichen Sinn. Es ist ein Calcium-Mangel, der immer dann ausgelöst wird, wenn die Pflanze zu wenig Wasser hat und dieses Mineral nicht transportieren kann. Tritt bei Temperaturen jenseits der 30 Grad Celsius häufig auf. Gut gießen, wird mit kühlerem Wetter nicht mehr auftreten. Die Frucht bleibt genießbar, man muss nur die braune Stelle ausschneiden.

Einige Blätter meiner Tomatenstauden sind völlig verkrüppelt, bestehen fast nur noch aus Stängel und sehen irgendwie krank aus. Was könnte das sein?
Es war für mich auch lange Zeit ein Rätsel, aber die Lösung scheint gefunden: Es sind Spätschäden von Unkrautvernichtungsmittel, das zum Beispiel über Strohmulch oder Rasenschnitt (und später dann über den Kompost) zu den Pflanzen gelangt.

Einige Blätter meiner Tomatenstauden sind völlig verkrüppelt. Was kann ich dagegen tun?
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Der Rasen ist großflächig vertrocknet, was soll ich jetzt machen? Düngen?
Vorerst einmal einige Tage abwarten und den Rasen wieder wachsen lassen. Er treibt vermutlich rasch durch, wenn die Erde nun feucht ist. Vertrocknete Rasenreste nach einigen Tagen dann mit einem Federbesen herausrechen und erst Mitte September organisch düngen. Kommt der Rasen nicht mehr, den Boden auflockern und nachsäen.
Video: So müssen Sie bei Hitze weniger gießen

Einige Kübelpflanzen haben ganz silbrig-gelbe Blätter – welcher Mangel ist das?
Es war ein „Schattenmangel“, wenn man so will! Die Pflanzenblätter haben einen Sonnenbrand bekommen. Tritt selbst bei Citrus, Oleander & Co. auf, wenn es zu heiß ist, denn über 42 Grad Celsius beginnt das Eiweiß in den Blättern zu zerfallen – und dann geht das Blatt kaputt. Vorerst nichts unternehmen. Die betroffenen Blätter fallen von selbst ab.

Bei meinen Tomaten rollen sich die Blätter ein. Welche Krankheit ist das? Ich setzte sie in neuer Erde, verwende organischen Dünger und gieße wöchentlich mit Brennnesseljauche.
Hier gibt es keine Krankheit, sondern das ist eindeutig ein Zeichen von zu viel Stickstoff – aber das ist in diesem Stadium kein Problem. Es beginnt nun das ganz kräftige Wachstum, dann werden die Pflanzen die Nährstoffe brauchen. Mit der Brennnesseljauche würde ich aber in diesem Fall erst Ende Juni düngen.
Video: So gedeihen die Paradeiser

Unsere Stachelbeere ist heuer voll mit Mehltau. Sollen wir sie roden und eine neue setzen?
Ich würde jetzt einmal mit Schachtelhalmextrakt und effektiven Mikroorganismen sprühen. Im kommenden Frühjahr – beim Austreiben – auch noch etwas Netzschwefel zugeben. Sollten Sie dennoch die Pflanze ersetzen wollen, die gelb-grüne Stachelbeerensorte "Invicta" gilt als sehr mehltauresistent.

Unsere Feige hat völlig zerfressene Blätter, wächst aber ansonsten gut. Schädling oder Krankheit?
Das ist die Feigenblattmotte, sie tritt manchmal auf, regional auch stark. Die Raupe dieses Nachtschmetterlings frisst die Blätter und lebt unter einem Spinngeflecht. In dieser Zeit kann sie problemlos und ohne Schaden für andere Nützlinge mit XenTari bekämpft werden. An sehr exponierten Standorten können Spinnmilben auftreten, manchmal auch Wollläuse. Ist aber eher selten und wird mit Rapsölpräparaten bekämpft.

Gelbes Laub am Heidelbeerstrauch - was hilft?
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Nur einer meiner Heidelbeersträucher hat gelbes Laub, ich dünge alle mit organischem Moorbeetdünger und mulche mit Rinde. Was hat er?
Trotz der richtigen Pflege dürfte diese Pflanze zu viel an kalkhaltiger Erde abbekommen haben. Solche Gehölze werden kaum wieder vital. Es ist besser, es auszutauschen.

Mein Zwetschkenbaum sieht so aus, als würde er morgen eingehen. Ist er noch zu retten?
Diese Frage ist in den letzten Tagen die häufigste gewesen. Pilzkrankheiten und Blattläuse haben diesem Baum (genau wie den Ringlotten) extrem zugesetzt. Die hohen Temperaturen haben die Ausbreitung der Pilzsporen begünstigt. Mit Schachtelhalmextrakt, effektiven Mikroorganismen und etwas Netzschwefel (im Biogarten zugelassen) sprühen. Ganz abgestorbene Äste abschneiden.
Video: Der Zwetschgenbaum blüht, aber trägt keine Früchte – was tun?

Mein Nektarinenbaum am Balkon sieht so traurig aus. Pusteln auf den Blättern, welche Tiere sind das?
Diese Kräuselkrankheit tritt immer dann auf, wenn die sich öffnenden Knospen und später die kleinen Blätter dem Regen ausgesetzt sind. Doch wenn man diese ersten Blätter entfernt, treiben neue, die gesund sind. Fürs nächste Jahr: Im Vorfrühling vor Regen geschützt aufstellen und mit Schachtelhalmextrakt und etwas Grünkupfer sprühen.

Kann ich einen Rhododendron in ein ursprüngliches Planschbecken setzen?
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Kann ich einen Rhododendron in ein ursprüngliches Planschbecken setzen, das ich auf der Terrasse als Pflanzbeet verwenden will?
Mit dem Rhododendron haben Sie genau die richtige Pflanze gewählt, denn diese bildet einen ganz flachen Wurzelstock. Aber aufpassen, dass der Standort nicht zu sonnig ist. Kombinieren Sie eventuell mit Felsenbirne und Azaleen.

Eine selbst aufgegangene Birke im Pflanztrog ist gut drei Meter hoch. Was kann man tun, um sie zu retten?
Bei allen Gehölzen gilt: Will man sie klein und kompakt halten, dann muss man von Beginn an schneiden. Immer so, dass man keine "Amputation" hinterlässt, sondern dass sich gleich dort, wo der Schnitt angesetzt ist, ein Seitenast befindet. Ihre Birke würde ich dennoch kräftig zurückschneiden. Am besten im Spätwinter, denn Birken "bluten" extrem stark.

Bei Gemüsepflanzen hört man von guten und schlechten Nachbarn. Gibt es so etwas auch bei Bäumen und Sträuchern?
Natürlich gibt es auch hier Pflanzen, die zusammenpassen und solche, die sich nicht so vertragen. Vor allem geht es aber dabei um die Bodenansprüche, die die Gehölze haben. Zum Beispiel Moorbeetpflanzen wie Rhododendren lieben saure Erde und werden mit Rosen, sie lieben Lehm und Kalk, keine wirklich gute Partnerschaft bilden.

Die Rosen haben jetzt schon gelbe Blätter, ganze Triebe sind fahl.
Das sind Spätfolgen des Frostes. Am besten diese Triebe komplett herausschneiden. Einzelne gelbe Blätter im Inneren der Stöcke sind kein Problem, viele bedeuten aber den Beginn von Sternrußtau. Mit Schachtelhalmextrakt besprühen.
Video: Karl Ploberger zeigt, worauf es beim Rosenschnitt ankommt

An der Unterseite der Hortensien-Blätter sind dicke, wollig-weiße Tierchen. Wie bekämpfe ich sie?
Es handelt sich dabei um die Wollige Napfschildlaus, die in den letzten Jahren vermehrt auftritt. Man findet sie auch an Zitrus- und Laubbäumen. Der Schaden ist minimal, daher kann man sie im Prinzip belassen. Zum Bekämpfen: mit Schmierseifenwasser abspülen und danach mit einem Rapsölpräparat einsprühen.
Video: So pflegt man Hortensien

Was tun, wenn die Hortensien von wollig-weißen Tierchen heimgesucht werden?
Wunderbare Hortensien-Pracht
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Kleine braune und graue Nacktschnecken fressen Salat, Radieschen und Kräuter an. Wie bringe ich sie weg? Schneckenkorn bei Gemüse?
Tauchen Nacktschnecken im Übermaß auf, muss man etwas unternehmen, denn aus den kleinen Tierchen werden rasch große Exemplare, die bis zu 400 Eier legen. Schneckenkorn auf Eisen-III-Phosphat-Basis kann man im Gemüsegarten verwenden. Breitwürfig ausstreuen.
Schnecken: Das hilft gegen die Plagegeister

Was tun, wenn Rosentriebe ohne Knospen sind?
Das sind sogenannte Blindtriebe, die oft dann entstehen, wenn es sehr kalt war oder der Standort zu schattig ist. Den Trieb bei Beetrosen stark zurückschneiden und mit biologischem Volldünger versorgen. Dann kommt mit dem neuen Trieb eine Blütenknospe.

In Rosenblüten ist neben dem Rosenkäfer auch ein schwarzer mit weißen Punkten auf Besuch.
Das ist der Trauerrosenkäfer, der von Blütenpollen lebt. Er taucht nur in ganz wenigen Exemplaren auf und gilt als gefährdete Art. Am besten einfach ignorieren oder noch besser, sich freuen, dass man einen Naturgarten hat, in dem ein Stück Ursprung zu finden ist.

Die eben gekaufte Gurkenpflanze sieht auf dem Balkon unglücklich aus. Was fehlt ihr?
Die Pflanze kommt meist direkt aus dem Gewächshaus und leidet an der Umstellung. Also keine Panik, das wird schon. Aber: nicht zu viel gießen, wenn sie noch nicht wächst. Sie braucht viel Wasser, verträgt aber keine Staunässe.

Woman gardener transplanting roses flowers from pot into wet soil. Summer garden work.
Was tun, wenn die Rosentriebe ohne Knospen sind?
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Welcher Baum eignet sich für einen Terrassenkübel?
Die Felsenbirne ist robust, blüht im Frühjahr herrlich, hat einen lockeren Wuchs und nach den Früchten gibt es noch eine herrliche Laubfärbung.

Meine Zitruspflanzen bekommen keine Blüten. Was tun?
Mehrere Gründe: selbst gezogen aus Kernen, dann dauert es zwölf bis 15 Jahre. Ist die Veredelung abgestorben, dann wächst der Wildling, der ebenfalls sehr spät blüht. Oder die Pflanze hat zu wenig Dünger! Bis Mitte August wöchentlich düngen.

Ein prächtiger Rosenstock muss wegen einer Baustelle umgesetzt werden.
Die ungünstigste Zeit überhaupt! Mit zehnprozentiger Chance den Stock auf 20 Zentimeter zurückschneiden, mit möglichst vielen Wurzeln ausgraben und sofort einsetzen. Anhäufeln, dass die Triebe fast komplett zugedeckt sind. Und hoffen.

Die Blätter unserer Ribisel sind voller Pusteln. Können wir die Früchte trotzdem essen?
Ja, problemlos. Im kommenden Jahr im zeitigen Frühjahr beim Knospenschwellen mit Schachtelhalmextrakt und einem Rapsölpräparat sprühen, um der Johannisbeer-Blasenlaus keine Chance zu geben. 

Ich habe im Hochbeet rote und schwarze Ameisen. Gibt es ein Biomittel?
Ja, Kieselgur. Das Pulver bei trockenem Wetter auf die Bauten streuen, eventuell etwas aufgraben. Wirkt auch auf Terrassen und in Wohnungen.

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Was jetzt im Garten und auf dem Balkon zu tun ist

Wir sind im Hochsommer angelangt. Wer biologisch und vorausschauend gärtnert, hat nun weniger zu tun.

  • Im Ziergarten. Rosenblüten von mehrmals blühenden Sorten zurückschneiden. Immer knapp über einem Blatt, das fünf Teilblätter besitzt. Danach die Rosen gleich nochmals düngen. Wildrosen und historische Rosen blühen nur einmal. Sie werden nicht geschnitten, denn der Schmuck der Pflanzen im Herbst sind die Hagebutten. Rasen nicht zu kurz mähen und das Schnittgut sofort zum Mulchen verwenden – so muss man weniger gießen. Es gilt: Beete nur alle paar Tage intensiv gießen (falls nötig), nicht jeden Tag ein wenig.

  • Im Gemüsegarten. Die einen oder anderen Lücken können mit Pflücksalaten, Asiasalaten oder auch mit Brokkoli, Kohlrabi und Knollenfenchel gefüllt werden. Besonders attraktiv im Herbst ist der Palmkohl, den kann man auch in die Blumenbeete setzen. Erde mit Mulch bedecken.

  • Im Zimmer. Auch hier ist das Wachstum stark. Regelmäßig düngen, falls notwendig umpflanzen und darauf achten, dass die Pflanzen nicht am Südfenster stehen. Urlaub im Freien ist für viele gut, aber nur dann, wenn sie nicht sofort in die Sonne kommen.

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