„Zeig her deinen Schmetterlingsgarten“ nennt sich die Citizen- Science Zählaktion, bei der herausgefunden werden soll, welche Schmetterlinge in den heimischen Gärten, Balkonen und Terrassen flattern. Ist das Große Ochsenauge wieder der meistgesichtete Schmetterling in Österreichs Gärten? Entpuppen sich die Steiermark oder Kärnten heuer als größte Schmetterlingsparadiese?  Und wo befindet sich der artenreichste Garten Österreichs?

Gärten wichtig für Artenvielfalt

„Wie wichtig naturnah gepflegte Gärten sind, verdeutlicht der Rückgang artenreicher Blühwiesen um knapp 60 Prozent in den letzten drei Jahrzehnten“, sagt Ronald Würflinger, Geschäftsführer von "Blühendes Österreich". „Jeder artenreiche und wilde Garten ist ein Beitrag für mehr Schmetterlingsvielfalt.“ Schließlich gibt es rund 3,9 Millionen Haushalte in Österreich, davon haben 86 Prozent einen Garten, Balkon und/oder eine Terrasse. „Da können Gärtnerinnen und Gärtner einiges zu unserer heimischen Artenvielfalt beitragen, oder durch Gift und karge Gärten kaputt machen“, so Würflinger.

Tausende Citizen- Scientists unterstützen Wissenschaft

„Die Schmetterlingszählung in den Gärten ist ein wichtiger Baustein, um den Zustand der Faltervielfalt auf privaten Flächen in Österreich zu dokumentieren“, so Leonore Gewessler, Geschäftsführerin von GLOBAL 2000. Die App „Schmetterlinge Österreichs“ ermöglicht es BenutzerInnen nicht nur die Artenvielfalt der Falter zu erfassen, sondern auch ihre Verbreitung zu beobachten und ihre Anzahl abzulichten. WissenschaftlerInnen nutzen die Daten, um Verbreitungskarten zu adaptieren und den Artenschutz voranzutreiben.

Das sind die Stars des Vorjahres

Bei der Schmetterlingszählung in Österreichs Gärten 2017 wurden in 25 Tagen von 6800 Citizen-Scientists rund 12.000 Schmetterlinge gemeldet. Niederösterreich entpuppte sich als schmetterlingsreichstes Bundesland (knapp 2400 Schmetterlingsbeobachtungen) - das liegt nicht nur daran, weil es die größte Region ist, sondern es sehr viele Lebensraumtypen gibt. Die Steiermark belegte Platz 2 - mit 2299 beobachteten Exemplaren, Platz 3 ging an Kärnten (1707 Sichtungen).
Häufigster Schmetterling in Österreichs Gärten war das Große Ochsenauge (874 Sichtungen), Platz 2 belegte der Kaisermantel (870 Sichtungen), Platz 3 der Admiral (801 Sichtungen). Der artenreichste Garten fand sich in Kärnten mit 244 Schmetterlingsbeobachtungen.
„Rund 10.000 freiwillige SchmetterlingsforscherInnen sind bereits aktiv, dieses Jahr sollen es noch mehr werden. Deswegen wurde die App noch benutzerfreundlicher gestaltet und auf Wunsch der Nutzer um 32 Nachtfalterarten und 11 Gattungen der Mohrenfalter erweitert“, freut sich Leonore Gewessler.

Artenschutz beginnt im Garten

"Blühendes Österreich" und GLOBAL 2000 empfehlen biologischen Dünger wie Kompost oder natürliche Schädlingsbekämpfungsmittel, um den Boden gesund zu halten und den Grundstein für Artenvielfalt im Garten zu legen. Wer speziell Schmetterlinge im Garten haben möchte, der mäht weniger und lässt Brennnesseln stehen. Damit steht sowohl Futter für die Raupen, als auch Nektar für die Schmetterlinge bereit.

Mitmachen zahlt sich aus 

Auch Schmetterlingsexperte Helmut Höttinger ruft alle GartenbesitzerInnen auf, die Schmetterlinge zu fotografieren. „Segelfalter, Großes Ochsenauge, Admiral oder Kaisermantel: jedes Schmetterlingsfoto zählt und hilft der Wissenschaft. So kam letztes Jahr ein Thymian Bläuling (Pseudophilotes vicrama) im Südburgenland (Eisenberg an der Raab) einer Teilnehmerin vor die Linse. Er wurde dort nur drei Mal gesichtet, zuletzt vor 20 Jahren im Jahr 1998!“ Die Ergebnisse der Zählung gehen in eine Bestandsstudie ein.

Zeig her deinen Schmetterlingsgarten – So funktionierts:

Die App „Schmetterlinge Österreichs“ öffnen bzw. herunterladen und anmelden, unterschiedliche Schmetterlingsarten im Garten fotografieren und über die App im Rahmen der Aktion „Zeig her deinen Schmetterlingsgarten“ hochladen! Es gibt Preise zu gewinnen: 1x Urlaub am Weingut, 2x2 Plätze für private Wanderung mit Bergsteigerlegende Peter Habeler, REWE-Gutscheine im Wert von 300 Euro.

Hier geht's zur Aktion