Es ist das erste völlig energieautarke Mehrparteienhaus der Welt, das die Umwelt Arena Spreitenbach gemeinsam mit Partnern gerade im Schweizer Brütten baut. Seine einzige Energiequelle ist die Sonne. Möglich wird das nur durch die Steigerung der Effizienz in jedem Bereich des Gebäudes, von der Energieproduktion über die Energiespeicherung bis zum Verbrauch. Die größte Herausforderung ist dabei wohl, dass der Energieertrag im Sommer sehr hoch ausfällt, der Verbrauch aber vergleichsweise niedrig ist. Im Winter verhält es sich genau umgekehrt. Um das daraus resultierende Stromdefizit auf ein Minimum zu reduzieren, werden hocheffiziente Solarpaneele genutzt, außerdem ist die ganze Fassade eine Fotovoltaikanlage, "ohne die typische glänzende Oberfläche", wie Monika Sigg von der Umwelt Arena betont.

Nach den Berechnungen der Spezialisten reicht eine Stunde Sonne, um den Energiebedarf der Bewohner des Vorzeigeprojekts einen Tag lang sicherzustellen. Mit der überschüssigen Energie werden Kurz- und Langzeitspeicher gefüllt. Die Kurzzeitspeicher bzw. Batterien sollten Energielücken von drei bis vier Tagen schließen, die Langzeitspeicher hingegen sind dafür da, das Stromdefizit von circa 25 Tagen zu überbrücken, das sich vor allem zwischen Dezember und Jänner ergibt. Für diesen Langzeitspeicher wird mit dem überschüssigen Strom auch Wasserstoff produziert und gespeichert. Dieser wird bei Bedarf über eine Brennstoffzelle wieder zu Strom gemacht. Hoch energieeffiziente Haushaltsgeräte, eine automatisierte Verschattung und ein Energieinformationssystem helfen dem Bewohner beim Energiesparen.

Das Interesse an den neun Mietwohnungen ist jedenfalls so hoch, dass man für fünf Einheiten ein öffentliches Casting für die Bewerber überlegt.