Bei der Earth Night am Dienstag, 7. September ab 22 Uhr, heißt es: Licht aus. Diese Aktion setzt ein Zeichen dafür, dass es auch mit weniger Beleuchtung gehe, denn unsere Nächte sind hell geworden.

Unter der Dauerbeleuchtung leidet aber nicht nur der Mensch, der zusehends aus dem fürs Immunsystem wichtigen Tag-Nacht-Rhythmus kommt, sondern auch Tiere und Pflanzen. Insbesondere dämmerungs- und nachtaktive Tiere wie Nachtfalter oder Glühwürmchen, die sich im Schutz der Dunkelheit auf Nahrungssuche begeben oder fortpflanzen, sind betroffen.Beleuchtete Gärten und Wege führen zur Desorientierung, viele Insekten kreisen bis zu ihrem Tod um Laternen. Forscher der Uni Zürich konnten unlängst in einem Feldversuch belegen, dass die Lichtverschmutzung auch tagsüber Einfluss auf das Bestäubungsmuster einiger nachtaktiver Insekten hat. Sie besuchten Blüten seltener, infolge bildeten sich auch weniger Samen.

Das können Sie in Haus und Garten tun

Aber auch Igel, Amphibien oder Fledermäuse sind von den Folgen immer hellerer Nächte betroffen. Für Pflanzen sind Tag und Nacht ebenfalls ein Taktgeber ihres biologischen Rhythmus. Gut, dass wir es auch selbst in der Hand haben – hier einige Tipps gegen Lichtverschmutzung rund um Haus und Garten.

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  • Setzen Sie Außenbeleuchtung in Maßen ein und nur dort, wo sie wirklich gebraucht wird. Zum Beispiel auf Gehwegen.
  • Der Lichtkegel der Lampe sollte nach unten gerichtet sein.
    Beleuchten Sie nur Weg, Boden oder Treppen. Künstliches Licht sollte nicht aus dekorativen Gründen zum Einsatz kommen – bestrahlen Sie also keine Wände oder Dekogegenstände.
  • Verzichten Sie auf die Beleuchtung von Pools in der Nacht und im Urlaub.
  • Zeitschaltuhren sowie Bewegungsmelder helfen dabei, die Beleuchtungsdauer zu regulieren und sparen damit Energie und Geld.
  • Bäume, Sträucher oder auch Gartenteiche sollten nicht angeleuchtet werden, sie sind der Lebensraum vieler Vögel, Insekten, Kleinsäuger und zahlreicher anderer Tiere.
    Das Gehäuse von Leuchten sollte im Betrieb nicht wärmer als 60 Grad werden.
  • Geschlossene Leuchtkörper verhindern das Eindringen von Insekten.
  • Warmweiße Leuchtmittel sind am naturverträglichsten und locken weniger Insekten an. Die Farbtemperatur sollte daher immer unter 3000 Kelvin liegen.
  • Bei der Außenbeleuchtung sollte man auf abgeschirmte und blendfreie Lampen zurückgreifen (sogenannte „Full Cut Off Lights“). Sie strahlen nach unten und beleuchten damit auch zielgerichtet. Anders als Kugellampen, die das Licht überallhin strahlen.
  • Bringen Sie Leuchtkörper möglichst tief an, so wird die Fernwirkung für Insekten vermindert.
  • Verzichten Sie auch auf Insektenvernichtungslampen. 98,6 Prozent der getöteten Tiere sind Zweiflügler und Nachtfalter – und keine Gelsen.