Mit tragbarem Lautsprecher geht es an den Pool. „I can’t get no – satisfaction“, schmettern die Rolling Stones. Doch angesichts der trüben Chlor-Lacke vor dem Haus, die einmal ein Pool war, schreit es wohl eher nach „disinfection“. Die richtige Desinfektion, der pH-Wert, der regelmäßige Wasseraustausch – Badespaß im privaten Pool muss man sich ertüfteln. Hat man aber den Dreh mit der Wasserpflege heraus, bleibt das Wasser sauber und türkisblau.

Fünf Tipps für bessere Wasserqualität

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Grundlagen. Aller Anfang sind Filtration und Umwälzung. Dabei reicht nicht aus, dass man jeden Tag seine Bahnen im Wasser zieht. Wird das Wasser also mechanisch gut bewegt und Kartuschen- oder Sandfiltertechnik tun ihre Wirkung, ist die Basis für den nächsten Schritt gelegt.

PH-Wert. Regen, Luftverschmutzung, Beheizen, Hitze, Badefrequenz – all das wirkt sich auf den pH-Wert des Wassers aus. Ist er zu hoch oder zu nieder, können Badende ebenso darunter leiden wie der Pool selbst. Liegt er nicht im passenden Bereich, bremst das auch manches Desinfektionsmittel massiv in seiner Wirksamkeit. Experten legen den idealen pH-Bereich zwischen 7 und 7,4 fest. Ein oder zwei Tests pro Woche und notfalls handelsübliche Mittel, um den pH-Wert zu heben oder zu senken, gehören zur Poolroutine.
Desinfektion. Je stärker der Chlorgeruch, desto sauberer der Pool – eine Annahme, in der man sich nicht sonnen sollte. Denn hat man dem Pool einmal die nötige Dosis Chlor verabreicht, sollte der keimtötende Stoff nach kurzer Zeit nicht mehr wahrnehmbar sein. Außer man duscht vorab nie und verwechselt die große Badewanne mit dem stillen Örtchen. Denn in Verbindung mit dem an sich geruchlosen Harnstoff, der auch in unserer Haut vorkommt, entsteht gebundenes Chlor. Je mehr dieser sogenannten Chloramine im Wasser, desto stärker auch der typische Geruch. Gelegentliche Chlorgaben in Form gelösten Pulvers und „Tabletten“, die kontinuierlich eine Dosis an das Poolwasser abgeben, sollten ausreichen – wenn der pH-Wert stimmt.

Alternativen. Wer das Chlor nicht direkt an die Haut lassen möchte, erkundigt sich nach alternativen Methoden wie etwa die UV-Desinfektion oder die Salzelektrolyse, bei der Chlorgas erzeugt wird. Auch die Desinfektion mittels Aktivsauerstoff wird immer öfter ausprobiert. Als schöner Schein entpuppte sich die in den sozialen Medien viel beklatschte Beigabe von Vitamin C. Die Ascorbinsäure schafft einen Nährboden für Bakterien und kaschiert zwar braunes oder grünes Poolwasser optisch – das aber nur für eine gewisse Zeit.

Rückspülen. Das Filtermedium, ob nun Sand, Glas oder ein anderes, fängt Schmutzpartikel auf. Gereinigt und aufgelockert wird es durch eine Filterspülung, die man etwa einmal pro Woche durchführt. Um gebundenes Chlor wieder loszuwerden, ist Frischwasser wichtig – wenn der Beckenwasserspiegel abgesenkt wird, wie es beim Rückspülen ohnehin passiert, wird der fehlende Rest mit Frischwasser aufgefüllt. Das hält die Wasserqualität zusätzlich in Schuss.

Algen. Macht man alles richtig, sollten sie gar nicht erst entstehen. Algen, pflanzliche Lebewesen, siedeln sich an Beckenrand und Boden an, wenn die Balance im Wasser nicht mehr stimmt. Algen entstehen eher, wenn ein zu hoher pH-Wert vorherrscht und das Wasser sehr warm ist. Präventiv eignen sich Beckenplanen, die das Sonnenlicht vom Wasser fernhalten. Außerdem sind chemische Mittel (Algizide) in geringen Dosen wirkungsvoll, wenn sie gleich nach dem Füllen des Beckens zugesetzt und regelmäßig nachgegeben werden. Ist das Wasser einmal grün, wird es arbeitsintensiv. Zur groben Reinigung empfehlen sich Bürste und Poolsauger.

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