Hunderte Anfragen besorgter Gartler trafen in letzter Zeit ein, der tropische Gartensommer 2019 macht gleich zu Beginn große Sorgen. Eine Zusammenfassung von Biogärtner Karl Ploberger.

1. Mehltau bei Rosen und Zucchini

Ob bei Rosen, Gurken, Kräutern, Phlox oder Surfinien, der weiße, mehlige Belag an den Blättern ist ein typisches Zeichen für die tropische Hitze in diesen Tagen. Als „Schönwetterpilz“ wird der Mehltau gerne bezeichnet und dennoch hängt sehr viel von der Pflege ab. Zu viel Stickstoff führt oft zu dieser Pilzkrankheit, aber ebenso eine Unterversorgung an Nährstoffen oder ein falscher Standort. Daher: ausgewogen düngen und bei Befall mit Backpulver-Wasser (ein Teelöffel auf einen Liter Wasser) übersprühen.

2. Schrotschusskrankheit bei Kirschgewächsen

Der feuchte, kühle Mai hat allen „Prunus“-Sorten und -Arten ziemlich zugesetzt, dem Kirschlorbeer genau so wie den Zierkirschen oder den Obstbäumen. Jetzt kann man den Pflanzen nur Gutes tun, indem man Kompost auf dem Wurzelbereich verteilt, organisch düngt und die neuen Blätter mit Schachtelhalmextrakt wöchentlich besprüht. Aktiv war auch der Dickmaulrüssler - im Herbst wieder Nematoden ausbringen.

3. Kräuselkrankheit bei Nektarine und Pfirsich

Auch ein typisches Zeichen für den vielen Regen im Mai. Vitale Pflanzen überstehen diese Krankheit, weil sie die kranken Blätter abwerfen und die neuen dann gesund sind. Künftig bei starkem Befall im zeitigen Frühjahr mit einem Kupferpräparat besprühen. Auch Kren-Auszüge zum Besprühen helfen.

4. Ameisen, wohin man blickt

Waren sie schon im Vorjahr ein großes Problem, so tauchen sie auch jetzt wieder überall auf - die kleinen Lästlinge wohnen im Hochbeet, in Blumentöpfen oder zwischen den Steinplatten. Zimtpulver hilft, wenn es nicht regnet. Biostreumittel mit ätherischen Ölen und Steinmehl gibt es als wirkungsvolle, giftfreie Vertreibungsmöglichkeit. Mit umgedrehten Tontöpfen, in denen die Ameisen ihre Bauten errichten, lassen sie sich leicht absiedeln.

5. Blattlaus-Invasion

Wie immer im Juni tauchen sie an den Rosenknospen, den Blättern von Ribiseln und Obstbäumen in Massen auf. Einfachste Methode: beim Gießen mit dem Schlauch die Läuse abwaschen. Reicht das nicht, Schmierseifenwasser (ein Esslöffel auf ein Liter Wasser) an die direkt befallenen Stellen sprühen.

6. Rasen wird gelb und braun

Zu viel an Wasser mag der Rasen nicht, denn da kommen Pilzkrankheiten: Rotspitzigkeit hat sich in diesem Jahr extrem ausgebreitet. Rasen mähen, vertikutieren, absanden und dann mit Bodenaktivator und organischem Rasendünger versorgen. Bei Flächen mit Robotermähern sehr wichtig.

7. Gebremstes Wachstum

Balkonblumen und Kübelpflanzen wollen nicht wachsen. Viele der frisch gepflanzten Balkonblumen, die dem Regen ausgesetzt waren, haben Wurzelschäden, weil es zu nass war. Bekommen die Pflanzen schon hellgrüne oder gelbe Blätter, zeigt dies, dass ein Nährstoffmangel besteht. Regen wäscht nämlich viele Nährstoffe aus.