Wie kam es zur Überlegung, eine eigene Mediatorin zu beschäftigen?
ALEXANDER DAUM: Wir haben keine neue Mitarbeiterin angestellt, Frau Liebethat war ja schon in unserer Hausverwaltung tätig. Wir haben früher Mediation extern zugekauft, weil wir von der Methodik überzeugt sind - trotz großem Aufwand ist das eine Sache, die sich mehr als rechnet. Dann haben wir überlegt: Warum nicht eine Mitarbeiterin unseres Unternehmens in Media-tion ausbilden?
Beim Verband der Gemeinnützigen Bauvereinigungen hält man das Thema für nicht besonders wichtig.
DAUM: Wir erleben in der Praxis unseres Unternehmens etwas anderes: Frau Liebethat hat ihre Ausbildung ja erst abgeschlossen und verwendet bereits rund ein Viertel ihrer Arbeitszeit für diese Aufgabe, und wir unterstützen das sehr. Es hat für uns eine große Bedeutung, weil sehr viel zurückkommt: Kundenzufriedenheit und Harmonie in den Siedlungen ist im Prinzip ja gar nicht bezahlbar.
Wie viele Mediationsfälle pro Jahr erwarten Sie?
DAUM: In Zahlen kann man das nicht sagen. Mit Mediation können wir Fälle lösen, die sonst sehr große Kreise ziehen, weil ein Problem, das zunächst zwischen zwei oder drei Parteien besteht, sich auf weite Bereiche ausdehnen kann. Das ist der Effekt, den Mediation bringt: Dass sie für mehr als ein, zwei Parteien positive Ergebnisse bringt.
Wie macht man das Angebot bekannt?
DAUM: Das geht nur aktiv - das muss man intensiv bewerben. Von selbst kommen die Kunden nicht auf die Idee, dass es diese kostenlose Dienstleistung unseres Hauses gibt, bevor der Konflikt weitere Kreise zieht.