Mit 20.906 neu zugelassenen Pkw wurden im August um 30,1 Prozent weniger Neuzulassungen in Österreich registriert als noch im August 2019. Das geht aus den aktuellen Daten der Statistik Austria hervor.  Bei benzinbetriebenen Pkw nahmen die Neuzulassungen um 42,4 Prozent ab (ihr Anteil an den Gesamtzulassungen: 44,5 Prozent), bei dieselbetriebenen Pkw um 32,4 Prozent (Anteil: 36,8 Prozent ).

Zunahmen gab es bei Pkw mit Benzin-Hybridantrieb (+80,0 Prozent; Anteil: 9,9 Prozent), Elektroantrieb (+41,1 Prozent; Anteil: 5,4 Prozent) und Diesel-Hybridantrieb (+99,4 Prozent; Anteil: 3,2 Prozent). Die Neuzulassungen von Kraftfahrzeugen (Kfz) insgesamt entwickelten sich rückläufig (-22,5 Prozent). Der Pkw-Anteil an den gesamten Kfz-Neuzulassungen lag bei 67,7 Prozent.

Das sind die beliebtesten Auto-Marken

Die folgenden zehn Pkw-Marken verzeichneten die meisten Neuzulassungen: VW (Anteil: 16,5%), Skoda (Anteil: 7,3%), Ford (Anteil: 6,4%), Mercedes und Hyundai (Anteil: jeweils 6,3%), Seat (Anteil: 5,8%), BMW (Anteil 5,5%), Audi (Anteil: 5,3%), Renault (Anteil: 4,9%) und Opel (Anteil 4,4%). Die Statistik Austria weist aber auch darauf hin, dass "alle genannten Top-10-Marken im August zweistellige Rückgänge zwischen 11,7% und 41,3%" verzeichneten.

Minus bei Lkw, starkes Plus bei Motorrädern

Sehr schlecht lief es im August auch für die Lkw-Hersteller - wobei gerade der Schwerverkehr ein guter Konjunkturbarometer ist. Bei Sattelzugmaschinen wurde im Jahresvergleich ein Minus von 15,9 Prozent eingefahren. Auch die Landwirte waren zurückhaltend, hier wurden um 7,1 Prozent weniger Traktoren neu gekauft.

Freuen dürfen sich die Motorradhersteller: Sie steigerten die Verkäufe um 28,3 Prozent.

Die Coronaviruspandemie hat der Kfz-Industrie und dem Fahrzeughandel bisher das Jahr kräftig verhagelt. Von Jänner bis August 2020 sanken die Kfz-Neuzulassungen um 27,8 Prozent, bei den Pkw lag der Rückgang bei 33,2 Prozent.

Auch in Deutschland nimmt die Katerstimmung stetig zu. Beim Nachbarn brach der Pkw-Absatz im August um 20 Prozent ein - trotz erhöhter Kaufprämien für Elektroautos und der Mehrwertsteuersenkung. Vor allem gewerbliche Käufer hielten sich in der Coronakrise zurück, wie das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt kürzlich mitteilte.

Ein deutscher "Autogipfel" gestern, Dienstag, zu neuen Hilfen brachte keine Entscheidung. Nun sollen einmal Arbeitsgruppen eingerichtet werden. Die CSU und die Autolobby fordern Verschrottungsprämien, welche es schon einmal - auch in Österreich - gegeben hat. Die Forderung nach einer Neuauflage gibt es auch hierzulande, bisher blieben sie aber von der Politik ungehört.

Österreich hat eine sehr starke Fahrzeugzulieferindustrie. Gut 70.000 Personen arbeiten direkt in der Kfz-Zulieferindustrie und erwirtschaften jährlich einen Produktionswert von 21 Milliarden Euro.