Die Ausgangsbeschränkungen und temporären Betriebsschließungen aufgrund der Corona-Krise lassen den privaten Konsum in Österreich kräftig sinken. Die Konsumausgaben der heimischen Haushalte könnten heuer um 5,5 Mrd. Euro sinken, bei den ausländischen Gästen um 2,9 Mrd. Euro, geht aus Berechnungen des Wifo-Ökonomen Jürgen Bierbaumer-Polly hervor.

Als Szenario wurde ein sechswöchiger "Shutdown" bis Ende April, ein teilweises Öffnen der geschlossenen Geschäfte im Mai und halbwegs wieder "Normalbetrieb" ab Juni angenommen. "Eine exakte ökonomische Bewertung der Maßnahmen, die durch die Coronakrise-Pandemie erforderlich wurden, ist zum aktuellen Zeitpunkt nur schwer möglich", so der Wifo-Ökonom. "Tatsache ist aber, dass der Konsumnachfrageschock bereits im gegenwärtigen Szenario ein Volumen annimmt, das für die heimische Wirtschaft als größter Schock der letzten Jahrzehnte bezeichnet werden kann."

Im Jahr 2019 belief sich der nominelle private Konsum einschließlich privater Organisationen ohne Erwerbszweck in Österreich auf rund 206 Mrd. Euro, das ist etwas mehr als die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts (BIP).