Der Montag war an den Börsen ein tiefroter - das Coronavirus sorgte weltweit für Verunsicherung bei Anlegern und Wirtschaftstreibenden.

Hier die wichtigsten Entwicklungen des Tages auf einen Blick:

  • Trotz überraschend guter Konjunkturdaten aus Deutschland stürzten die Leitinidizes ab - der Wiener ATX um 3,47 Prozent, der Dax um über 4 Prozent, der italienische Börsenindex FTSE MIB sogar um satte 5,43 Prozent.
  • Italienische Experten warnen vor einer schrumpfenden Wirtschaft - im ersten Quartal 2020 um 0,5 bis 1 Prozent seien möglich. Auch in Deutschland geht die Furcht vor schwindender Wirtschaftskraft um.
  • In China stockt die Produktion vieler Industriebetriebe, was auch am anderen Ende der Welt zu Engpässen in den Lieferketten führt.

Hier die Meldungen zum Nachlesen:

20.27: Größte Verluste seit Februar 2018 an der Wall Street

Die New Yorker Aktienbörsen haben am Montag im Verlauf massive Verluste aufgewiesen. Die rasante Ausbreitung des Coronavirus auch außerhalb Chinas und die damit verbundenen möglichen negativen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft drückten beachtlich auf die Wall Street.

Gegen 19.15 Uhr notierte der Dow Jones mit einem satten Abschlag von 1.049,87 Zählern oder 3,62 Prozent bei 27.942,54 Punkten und verbuchte damit den stärksten Punkteverlust seit dem Februar 2018.

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20.20: Frankfurter Börse rutscht noch tiefer ab

Die Frankfurter Börse hat am Montag im nachbörslichen Späthandel tiefer notiert. Der L-DAX schloss bei 12.995,29 Punkten. Im Hauptgeschäft hatte der deutsche Leitindex DAX bereits beachtliche 4,01 Prozent auf 13.035,24 Punkte eingebüßt.

19.00: Tiefroter Tag für die Börsen

Die Wiener Börse hat am Montag mit schweren Kursverlusten geschlossen. Der ATX brach um 109,16 Punkte oder 3,47 Prozent ein und ging damit bei 3.040,23 Einheiten aus dem Handel.

Die Furcht vor den wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus ist zum Wochenauftakt an die Aktienmärkte zurückgekehrt. Das europäische Börsenumfeld verzeichnete ebenfalls massive Abschläge. Der Euro-Stoxx-50 wie auch der deutsche Leitindex DAX gingen rund vier Prozent tiefer aus dem Handel. In New York tendierte der Dow Jones zuletzt um über drei Prozent tiefer.

18.55: Coronavirus wird zur Gefahr für Autoindustrie

Das Coronavirus gefährdet nicht nur die Lieferketten der internationalen Autoindustrie, sondern senkt auch insbesondere in China die Nachfrage nach neuen Fahrzeugen. Im laufenden Jahr werde daher die weltweite Pkw-Produktion auf 76,9 Millionen Exemplare zurückgehen, schreibt Branchen-Experte Ferdinand Dudenhöffer in einer am Montag veröffentlichten Analyse zum Autosalon in Genf.

Die deutsche Autoindustrie sei wegen des hohen China-Anteils von 35 Prozent am Gesamtumsatz besonders betroffen. Dudenhöffer erwartet in seiner Prognose einen globalen Rückgang von 2,7 Millionen Fahrzeugen im Vergleich zum Vorjahr. Das wären 7,5 Millionen Autos weniger als im Rekordjahr 2017 noch vor den Handelskonflikten zwischen den USA und China.

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18.45: Auf der ITB hagelt es Absagen aus China

Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus haben bisher 6 von 22 Ausstellern aus China ihre Teilnahme an der Reisemesse ITB in Berlin abgesagt. Zu den ursprünglich 22 Anmeldungen aus China kommen nach Messeangaben 25 Aussteller aus Hongkong und Taiwan hinzu. Die ITB erwartet insgesamt mehr als 10.000 Aussteller aus aller Welt und etwa 160.000 Besucher.

18.15: Italiens Wirtschaft schrumpft um bis zu 1 Prozent

Im vierten Quartal 2019 gab es bereits ein Minus von 0,3 Prozent. Damit wäre das schuldengeplagte Land bereits zum vierten Mal seit 2008 in einer Rezession.

"Die ersten Auswirkungen werden im Tourismus und Einzelhandel spürbar sein, weil die Leute zu Hause bleiben und ihre Hotelreservierungen stornieren", sagte Codogno. Deutlich schwerwiegender könnten dann später aber Unterbrechungen in den Lieferketten der Unternehmen werden.

© APA/AFP/Miguel Medina

Einen gesamthaften Überblick zu den erwarteten oder schon eingetretenen wirtschaftlichen Folgen im Zuge des Coronavirus-Ausbruchs lesen Sie hier.

17.20:  Euro legte zu - Coronavirus sorgt für Verunsicherung

Der Euro hat am Montag zugelegt. Die weitere Ausbreitung des Coronavirus sorgte für Verunsicherung. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0854 US-Dollar. In der Früh hatte er nur knapp über der Marke von 1,08 Dollar notiert. An den Finanzmärkten dominieren Sorgen über die Ausbreitung des Coronavirus außerhalb Chinas und die wirtschaftlichen Folgen. Steigende Infektionen werden vor allem aus Südkorea, Iran und in Europa aus Italien gemeldet.

"Die wachsende Verunsicherung hat den Eurokurs gestützt", sagte Thu-Lan Nguyen, Devisenexpertin von der Commerzbank. In diesem Umfeld profitierten generell Währungen von Staaten, in denen die Zinsen niedrig seien. Dies seien der japanische Yen, der Schweizer Franken aber auch der Euro, sagte die Expertin.

16.06: Dow Jones verliert 2,7 Prozent

Starke Kursverluste an den US-Börsen: Gegen 16.00 Uhr verlor der Dow Jones Industrial Index 777,85 Einheiten oder 2,68 Prozent auf 28.214,56 Zähler. Der S&P-500 Index fiel um 85,73 Punkte oder 2,57 Prozent auf 3.252,02 Zähler. Der Nasdaq Composite Index verlor 285,75 Punkte oder 2,98 Prozent auf 9.290,84 Einheiten.

15.57: US-Investor Buffett kalmiert

Der US-Starinvestor Warren Buffett hält Aktien trotz der jüngsten Kursturbulenzen weiterhin für lukrativ. Der Ausbruch des Coronavirus sei "erschreckend", sagt Buffett am Montag. "Es sollte aber nicht das beeinflussen, was man am Aktienmarkt macht." Er selbst werde trotz der derzeitigen Epidemie keine Aktien verkaufen.

15.44: Medikamente-Entwickler im Aufwind

Die rasche Ausbreitung des Coronavirus treibt Anleger zum Einstieg bei Entwicklern eines Gegenmittels. So klettern die Aktien von Gilead im vorbörslichen US-Geschäft auf ein Eineinhalb-Jahres-Hoch von 71,65 Dollar (66,34 Euro). Ein Antivirenmittel der Pharmafirma hat bei Tierversuchen Erfolge im Kampf gegen den Erreger COVID-19 gezeigt. Die Impfstoff-Hersteller Inovia, Vaxart und Novavax gewinnen bis zu elf Prozent. Gefragt sind auch die Papiere des Virustest-Anbieters Co-Diagonstics und des Schutzbekleidungsproduzenten Lakeland. Ihre Papiere verteuern sich um bis zu zehn Prozent.

14.50: US-Börsen zur Eröffnung mit Verlusten erwartet

Das Coronavirus dürfte den Aktienkursen an der Wall Street einen sehr schwachen Wochenauftakt bescheren. Rund eine Stunde vor Handelsstart wurde der US-Leitindex Dow Jones Industrial um 2,6 Prozent tiefer bei 28.226 Punkten taxiert. Das wäre der niedrigste Stand seit Ende Jänner. Vom Rekordhoch vom 12. Februar bei über 29.500 Punkten dürfte sich der Dow erst einmal verabschieden.

14.23: Weiter massive Kursverluste

Die Wiener Börse hat am Montagnachmittag weiter schwere Kursverluste verzeichnet. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 3.031,71 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 117,68 Punkten bzw. 3,74 Prozent.

13.24: Anleger flüchten in Schweizer Franken

Aus Angst vor den Folgen der Coronavirus-Ausbreitung für die globale Wirtschaft sind die Anleger am Montag in Scharen in den als "sicheren Hafen" geltenden Schweizer Franken geflüchtet. Der Franken stieg zur Hauptexportwährung Euro auf den höchsten Stand seit mehr als viereinhalb Jahren. Die Gemeinschaftswährung kostete mit 1,0604 Franken so wenig wie zuletzt im Juli 2015.

Die Schweizer Börse stürzte im Einklang mit anderen wichtigen Handelsplätzen ab. Der Leitindex SMI fiel in der Spitze um 3,6 Prozent auf 10.715 Punkte - das ist der größte Tagesverlust seit August 2015.

12.45: Schwere Kursverluste in Wien

Die Wiener Börse hat am Montag im Eröffnungshandel schwere Kursverluste verzeichnet. Der österreichische Leitindex ATX brach gegen 9.30 Uhr um 3,18 Prozent auf 3.049,40 Punkte ein.

International ging es ebenfalls deutlich nach unten. Der Euro-Stoxx-50 lag 2,80 Prozent im Minus, der deutsche Leitindex DAX gab um 2,58 Prozent nach.

Chinas Präsident Xi Jinping hat in der Nacht auf Montag seine Landsleute auf einen wirtschaftlichen Rückschlag angesichts der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus eingestellt. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat nun seine Wachstumsprognose für China gesenkt.

12.30: Flucht aus italienischen Wertpapieren

Der Coronavirus-Ausbruch in Norditalien löst außerdem eine Flucht aus italienischen Wertpapieren aus. Der Leitindex der Mailänder Börse rutschte heute um 4,3 Prozent ab und steuerte auf den größten Tagesverlust seit dreieinhalb Jahren zu. Italienische Staatsanleihen flogen ebenfalls aus den Depots. Das trieb die Rendite der zehnjährigen auf 1,002 Prozent.

Auch die Aktien von Europas Luxusbranche sind schwer getroffen. Anleger ziehen sich wegen der weiteren Ausbreitung des Coronavirus von Aktien der europäischen Luxusbranche zurück. In Paris fielen die Papiere von LVMH um 4,2 Prozent. LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton ist der weltweit führende Luxusgüterkonzern. Zu der Gruppe gehören unter anderem Champagnerhäuser wie Veuve Clicquot Ponsardin und Krug sowie Modehäuser wie Kenzo und Fendi.

Aktien von Gucci, Hermes und Burberry geben nach

Auch die Aktien des "Gucci"-Eigners Kering gaben um 5,6 Prozent nach, die der Boutiquen-Kette Hermes um 3,7 Prozent. In Zürich sackten die Papiere von Richemont um 5,3 Prozent ab und der Kurs von Swatch-Aktien fiel um 5,8 Prozent auf den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2009. In London büßten Burberry-Papiere 4,5 Prozent ein.

Auch die Aktien von Fluggesellschaften und Logistikkonzernen kommen unter Druck. Die Papiere der AUA-Mutter Lufthansa, der Air France-KLM und der British-Airways-Mutter IAG büßten jeweils rund sieben Prozent ein.

Die Papiere der international tätigen Logistikanbieter Deutsche Post, A.P. Moeller-Maersk und Kühne & Nagel verloren zwischen 4,6 und 5,2 Prozent.

Oeticket-Mutter in Nöten

Und sogar die Aktien des Tickethändlers und Veranstalters CTS Eventim, Mutterkonzern von oeticket, sind am Montag wegen des Coronavirus stark unter Druck geraten. Mit einem Rückgang um fast neun Prozent fielen die Papiere des im MDax notierten Unternehmens auf rund 54 Euro und damit auf das tiefste Niveau seit Dezember. Auch europaweit erwischte es Werte aus dem Bereich Reise und Freizeit besonders.