Der kriselnde deutsche Waffenhersteller Heckler & Koch steht vor einem Eigentümerwechsel. Man habe Kenntnis von einem Übernahmeantrag beim Bundeswirtschaftsministerium, teilt das Unternehmen aus Baden-Württemberg mit. Es handle sich um einen Investor, der schon jetzt an der Firma beteiligt ist und nun nach der Mehrheit strebt. Deshalb geht Heckler & Koch nicht von einer Änderung der bisherigen Firmenstrategie aus, berichtet der "Spiegel".

Bisher gehört die Firma, die als Hauslieferant der deutsche Bundeswehr gilt und zum Beispiel das Standard-Sturmgewehr G36 hergestellt hat, zu knapp zwei Dritteln dem deutschen Investor Andreas Heeschen.

Bei Heckler & Koch arbeiten derzeit mehr als 900 Menschen. Die finanzielle Situation des Unternehmens ist angespannt, der Schuldenberg groß. Nach zwei Verlustjahren sieht es 2019 aber wieder besser aus, die Firmenspitze peilt einen kleinen Gewinn an. Die Auftragsbücher sind voll.

Es wäre nicht das erste Mal, das die Traditionsfirma an einen ausländischen Mehrheitseigentümer ginge. Nach Ende des Kalten Kriegs, in dem die Geschäfte von Heckler & Koch floriert hatten, brach der Absatz ein. Anfang der 1990er übernahm ein britischer Rüstungskonzern, die heutige BAE Systems, das Unternehmen. 2002 allerdings trennten sich die Engländer von ihrer deutschen Tochter und Investor Heeschen griff zu. 17 Jahre später geht Heckler & Koch nun möglicherweise erneut ins Ausland.