In Österreich wurden vergangenes Jahr 4.187 Fertigteilhäuser errichtet. Der Anteil an allen neu gebauten Ein- und Zweifamilienhäusern lag damit bei 28 Prozent. Die Herstellerumsätze dieser Häuser stiegen um 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 759,4 Mio. Euro. Als Gründe nannte die Plattform Branchenradar am Freitag die steigenden Herstellkosten und einen Trend zu teureren Fertighäusern.

Jeder zweite Käufer entscheidet sich für eine schlüsselfertige Ausführung, bei der die Häuser fix und fertig übergeben werden. Der Marktanteil der früher beliebten "Ausbauhäuser", bei denen die Innenausstattung von den "Häuslbauern" selbst ausgeführt werden muss, lag im Jahr 2018 nur noch bei 14 Prozent.

Jeder will "Unikat"

"Das entspricht auch mehr der Vorstellung eines Fertighauses", sagt Thomas Scheriau, Geschäftsführer des Fertighaus-Konzerns Elk. Den Trend zu etwas teureren Häusern kann er bestätigen. "Im Schnitt zahlen unsere Kunden rund 200.000 Euro für ein Haus." Wohlgemerkt für das Haus alleine, ohne Grund oder Aufbau.

Auch beim industriell gefertigten Fertighaus würden die Kunden Wert auf Individualität legen, sagt Scheriau: "Jeder will ein Unikat." Machbar wird das durch Architekturberatung und modularen Anbauteilen.

Weniger Passivhäuser

Angesichts der aktuellen Klimadebatte überrascht doch ein anderer Trend, den Branchenradar aufdeckt: Passivhäuser verlieren an Beliebtheit. Innerhalb von drei Jahren ist die Zahl der zertifizierten Passivhäuser um ein Viertel gesunken. Im Vorjahr waren es gerade einmal 147 in ganz Österreich.

Auch Elk habe derzeit keine "echten Passivhäuser" im Angebot. Allerdings seien alle Häuser "Passivhaus-tauglich", erklärt Scheriau. Dabei handelt es sich um eine Feinheit, die mit der unterschiedlichen Förderlandschaft zu tun hat. Generell gebe es nämlich sehr wohl einen Trend zu Häusern mit hoher Energieeffizienz. Ab 2020 wird das sogar Pflicht. Eine EU-Richtlinie schreibt dann bei neuen Häusern "Niedrigstenergie-Status" vor.

"Im Prinzip werden dann alle Häuser Passivhäuser sein, auch wenn sie nicht das Zertifikat haben", erläutert Scheriau und betont, dass Elk hier seit Jahren Vorreiter sei.