Im Gegensatz zu anderen Bundesländern, wo man noch deutlich „Luft nach oben“ sieht, zeigen sich die steirischen Händler mit dem bisherigen Verlauf des Weihnachtsgeschäfts durchaus zufrieden. „Wir sind in etwa auf Vorjahreskurs“, so Handelsobmann Gerhard Wohlmuth. Eine ganz besondere Bedeutung kommt dabei – seit der Änderung der Öffnungszeiten im Jahr 1995 – dem 8. Dezember als Einkaufstag zu. Der Umstand, dass dieser Feiertag heuer auf einen Samstag fällt, sollte laut Wohlmuth nicht allzu stark ins Gewicht fallen. Der steirische Handel sei zuversichtlich, dass heute „der stärkste Umsatztag im ganzen Weihnachtsgeschäft“ ansteht. Neben Kleidung stünden heute auch Schmuck und der „Dauerbrenner“ Gutscheine auf den Einkaufszetteln.

Ab 10 Uhr sperren Geschäfte auf

Die Geschäfte dürfen heute zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet haben. Die Öffnungszeiten fallen also – feiertagsbedingt – kürzer aus als an einem regulären Einkaufssamstag, „wir hoffen aber, dass wir das kompensieren können“, so Wohlmuth. Ein „normaler“ Arbeitstag ist der 8. Dezember nicht. Es gilt die Feiertagsregelung mit entsprechenden Zuschlägen.

Der Rewe-Konzern hält traditionell die Billa-Filialen geschlossen. Die anderen Rewe-Schienen Bipa, Penny und Merkur haben offen. Spar hält seine Filialen grundsätzlich geöffnet, mit Ausnahme einzelner selbstständiger Spar-Kaufleute. Der Diskonter Hofer hat ebenso offen wie die Standorte von Lidl. In Einkaufszentren wird oft vom Betreiber vorgegeben, welche Geschäfte offen und welche geschlossen sind. Die großen Einkaufszentren haben geöffnet, es kann aber sein, dass einzelne kleinere Geschäfte geschlossen bleiben. Bei Adeg entscheiden die selbstständigen Kaufleute selbst, ob und wie lange sie ihr Geschäft offen halten. Kastner & Öhler lässt sich die Gelegenheit, offen zu halten, ebenso wenig entgehen wie internationale Modeketten. Auch Mediamarkt und Saturn haben von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

"Nicht besonders berauschend"

Gewerkschaft inszeniert "lebende Plakatwand" in Graz

Den Handel beschäftigt derzeit aber auch ein weiteres Thema: Das intensive Ringen um einen neuen Kollktivvetrag. Nachdem zuletzt auch die vierte Verhandlungsrunde gescheitert ist, erhöhen die Arbeitnehmervertreter den Druck auf die Arbeitgeberseite. In Wien, Salzburg, Graz und Innsbruck werden heute erste Proteste stattfinden, teilte die Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) mit. Der Geschäftsbetrieb soll heute aber nicht gestört werden. In Graz wird die Gewerkschaft im Murpark eine „lebende Plakatwand“ inszenieren, wie Verena Nussbaum von der GPA-djp der Kleinen Zeitung erklärt. Rund 50 Personen werden so „auf unsere Forderungen hinweisen“. Man wolle vorerst bewusst „sanft“ beginnen, ab kommender Woche gehe es dann aber über Betriebsversammlungen in die Unternehmen, so Nussbaum.

Wie die Gewerkschaft mitteilt, wird man am Montag um 9.00 Uhr einem steirischen Vertreter des Arbeitgeber-Verhandlungsteams, Philipp Gady, an seinem Firmensitz in Lebring eine Resolution der Handelsbeschäftigten überreichen.