Trotz eines guten Starts brachte das am Nachmittag veröffentlichte Michigan-Sentiment aus den USA die Börsen Europas ins Straucheln. Zu Börsenschluss setzte es leichte Verluste für fast alle Leitindizes.

Am Vortag hatte die Angst vor einem Zinsanstieg in den USA noch für eine weltweite Verkaufswelle gesorgt. In den USA war der Börsenstart unterdessen mit klaren Gewinnen verbunden. Auch in Asien hatte es klare Gewinne gegeben.

Der 50 führende Unternehmen der Eurozone umfassende Euro-Stoxx-50 verlor im Lauf des Tages moderat um 14,78 Einheiten oder 0,46 Prozent auf 3.194,41 Punkte. Der DAX in Frankfurt konnte seine morgendlichen Zuwächse nicht halten und ging bei 11.523,81 Punkten und minus 15,54 Einheiten oder 0,13 Prozent aus dem Handel. Der FT-SE-100 der Börse London fiel um 11,02 Zähler oder 0,16 Prozent und steht nun bei 6.995,91 Stellen.

Die in der Früh gestartete Erholungsbewegung war auch beim Wiener ATX nicht nachhaltig. Der ATX fiel 2,98 Punkte oder 0,09 Prozent auf 3.201,13 Einheiten. Die Kursgewinne aus dem Frühhandel sind damit bis zur Schlussglocke vollständig abgebröckelt. 

Verlaufsgewinne bröckeln komplett ab

Getrübt wurde die anfänglich gute Stimmung von enttäuschenden Daten aus den USA, hieß es aus dem Handel. So hat sich der von der Universität Michigan erhobene Index zur Stimmung der US-Verbraucher im Oktober überraschend eingetrübt. Dass die US-Großbanken JPMorgan, Wells Fargo und Citigroup am Nachmittag durchgehend erfreuliche Zahlen veröffentlicht hatten, konnte die Stimmung nicht aufhellen.

Auf Wochensicht stehen damit europaweit klare Abschläge zu Buche, beim ATX beläuft sich das Minus auf rund 4,7 Prozent. Bereits am Mittwoch und Donnerstag waren die Börsen wegen Sorgen um rascher anziehende US-Zinsen sowie um eine Eskalation des Handelskonflikts zwischen den USA und China auf Talfahrt gegangen.