Der wochenlange Streik der französischen Eisenbahner gegen die von Präsident Emmanuel Macron geplanten Maßnahmen hat die staatliche Bahngesellschaft SNCF viel Geld gekostet: Laut einem internen Dokument, das die Nachrichtenagentur AFP am Freitag einsehen konnte, kostete der 37-tägige Ausstand die Bahn 790 Millionen Euro - 21 Millionen pro Tag.

Dies übertrifft den Gewinn des Konzerns für 2017 von 679 Millionen Euro. Die Eisenbahner hatten im Frühjahr aus Protest gegen Maßnahmen gestreikt, mit denen die SNCF in eine Aktiengesellschaft in öffentlicher Hand umgewandelt wird, Arbeitsplätze abgebaut und der Kündigungsschutz gelockert werden. Macron hatte die Reformpläne gegen den massiven Widerstand der Gewerkschaften und die Kritik der Opposition durchgesetzt und Mitte Juni die Zustimmung des Parlaments erhalten.

Rückgang der Einnahmen und Entschädigungszahlungen 

Der SNCF-Chef Guillaume Pepy hatte die Kosten des Streiks im April mit 20 Millionen Euro pro Tag angegeben. Die Eisenbahner waren erstmals am 22. März in den Ausstand getreten und hatten bis zum 28. Juni an 37 Tagen die Arbeit niedergelegt. Die meisten Kosten erklären sich durch den Rückgang der Einnahmen, da viele Reisende wegen der Streiks auf andere Verkehrsmittel auswichen, aber auch durch Entschädigungszahlungen an Kunden.