Amazon will sein Online-Angebot stärker in den traditionellen Handel bringen, berichtet das "Wall Street Journal". Die Pläne von Amazon stellten eine Weiterentwicklung in den Bemühungen des Unternehmens dar, in den stationären Einzelhandel einzusteigen. Geplant sei, mehrere große Geschäfte in den USA zu eröffnen, hieß es von der US-Zeitung am Donnerstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Einige der Geschäftslokale, die bis zu 2800 Quadratmeter groß sein sollen, würden in den US-Bundesstaaten Ohio und Kalifornien entstehen. Amazon war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Der weltgrößte Onlinehändler betreibt bereits Geschäftslokale - vor allem für Bücher und Lebensmittel - in mehreren US-Bundesstaaten und mischt aber schon seit einigen Jahren auch den klassischen Einzelhandel immer stärker auf. Der 1994 von Jeff Bezos gegründete Konzern betreibt unter Marken wie Amazon Fresh und Go Ketten für Lebensmittel und hat auch kleinere Ladengeschäfte für Bücher und andere Produkte. Außerdem gehört Amazon die US-Supermarktkette Whole Foods.

Mehr Amerikaner kaufen wieder stationär ein

Der US-Konzern aus Seattle hat bisher vom Onlineboom profitiert, der durch die Coronakrise noch einmal beschleunigt wurde. Allerdings kaufen inzwischen wieder mehr US-Amerikaner angesichts der fortschreitenden Impfkampagnen in herkömmlichen Geschäften ein. Es sei unklar, welche Marken Amazon in den Läden anbieten wird, obwohl die Eigenmarken des Unternehmens voraussichtlich eine prominente Rolle spielen sollen.

Amazon-Chef Andy Jassy plant Expansion im stationären Handel
Amazon-Chef Andy Jassy plant Expansion im stationären Handel © AP

Durch größere Ladengeschäfte könnte Amazon auch sein Kleidungs-, Haushalts- und Technikangebot stärker abseits des Internets platzieren. Dem "Wall Street Journal" zufolge wären die Filialen deutlich größer als Amazons bisherige Einzelhandelsgeschäfte, aber wesentlich kleiner als durchschnittliche Kaufhäuser in den USA. Konkrete Angaben zum Zeitplan enthielt der Bericht nicht.

Die Amazon-Läden werden dem Artikel zufolge viele der anderen  Einzelhandelsflächen des Unternehmens in den Schatten stellen und eine ähnliche Grundfläche haben wie verkleinerte Formate bekannter Kaufhausketten.