Durch Corona sind die Emissionen weltweit enorm zurückgegangen, die so genannten Klimaziele wurden quasi automatisch erreicht oder sogar überboten. „Diese Ziele müssen wir weiterhin erreichen, nur eben ohne Lockdown.“ Sonja Peterson, Wirtschaftsmathematikerin am Institut für Weltwirtschaft in Kiel, war auf Einladung der Volkswirtschaftlichen Gesellschaft virtuell zu einem Vortrag nach Kärnten gekommen, um aufmerksam darauf zu machen, dass Klima-Ökonomie trotz Corona wichtig bleibt. Sie ortet „unschöne Gemeinsamkeiten“ zwischen Klima und Corona: „Bei beiden wird kurzfristig gedacht. Bei beiden fehlen Pandemiepläne, obwohl bei beiden das Kernproblem seit langem bekannt ist. Bei beiden helfen nationale Maßnahmen alleine nicht.“ Einen entscheidenden Unterschied gibt es jedoch: „Gegen den Klimawandel gibt es keinen Impfstoff.“
Zwar sollte, so Peterson, die Bepreisung von CO2 zentrales Lenkungselement der Klimapolitik sein. Flankierend brauche es aber Maßnahmen wie Gebäudeeffizienz und Infrastrukturinvestitionen - etwa ins Lade-, ins Schienennetz, in den öffentlichen Nahverkehr.