Viele Firmen haben aber zunächst die Auftragsrückgänge mit Kurzarbeit und anderen Maßnahmen abgefangen. Doch die Wirtschaftskrise schlägt sich schon seit Monaten deutlich am Arbeitsmarkt nieder: Zunehmend streichen aber Unternehmen im großen Stil Jobs. Ein Überblick.

FACC: Heute Freitag gab das auf Komponenten für die Luftfahrtindustrie spezialisierte Unternehmen bekannt, dass 650 Arbeitsplätze wegfallen. Die Zahl der Mitarbeiter sinkt damit auf 2700. FACC müsse sich dem Marktumfeld anpassen und auf die reduzierte Nachfrage reagieren.

Mahle: Der deutsche Autozulieferer Mahle streicht in seinem Kärntner Werk in St. Michael ob Bleiburg (Bezirk Völkermarkt) 130 Stellen, wie ein Sprecher am 25. September erklärte. Am Tag davor war bekannt geworden, dass Mahle bis 2023 zwei Werke in Deutschland schließen möchte.

Casinos Austria: Der teilstaatliche Konzern will im Inland 350 Vollzeitstellen streichen und dadurch die Kosten um 45 Millionen Euro drücken, wie der Aufsichtsrat am 29. September beschlossen hat. Ein Großteil der Einsparungen soll, wie schon in der Vergangenheit, über einvernehmliche Lösungen, Pensionierungen oder Teilzeitmodelle erreicht werden. Zuvor hatten die Casinos 600 ihrer rund 1.700 Mitarbeiter vorsorglich beim AMS zur Kündigung angemeldet.

Doka: Das niederösterreichische Schalungstechnik-Unternehmen hat am 16. September bestätigt, dass "angesichts einer anhaltend schwachen internationalen Nachfrage" bis zu 300 Jobs in Amstetten gestrichen werden. Von dem Stellenabbau betroffen seien das "Headquarter" und die Produktion, wo insgesamt rund 2.000 Mitarbeiter beschäftigt seien, nicht aber die Vertriebsorganisation mit mehreren hundert Arbeitnehmern. Die Firma werde die Kurzarbeit nach dem Ablauf der aktuellen Phase Ende September nicht um eine weitere Periode verlängern.

MAN Steyr: Der Vorstand des deutschen Mutterkonzerns MAN bestätigte, dass das Werk in Steyr bis 2023 komplett geschlossen wird. Betroffen sind 2300 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Große Teile des Werks Trucks & Bus in Steyr werden nach Polen und in die Türkei verlegt. Die Werksschließung ist Teil eines konzernweiten Sparprogramms, das den Abbau von 9500 Stellen vorsieht. Außerdem dürfte die Schließung von knapp 50 Service-Niederlassungen für Lkw weltweit weitere 1300 Arbeitsplätze kosten.

Sacher: Die Sacher-Hotels kündigen per 15.9. 140 Mitarbeiter. In Wien sind 105 Menschen betroffen, in Salzburg 35. Der Rest der Belegschaft bleibt in Kurzarbeit. Der Umsatz liegt heuer nur bei einem Viertel des Vorjahreswertes, im kommenden Jahr erwartet Hotelchef Matthias Winkler auch nur ein Drittel des Vor-Corona-Niveaus. "Dramatischer kann eine Situation nicht sein", sagt Winkler.

Mayr-Melnhof Karton AG: Wegen "Umstrukturierungsmaßnahmen" werden am Standort von Mayr-Melnhof in Hirschwang a. d. Rax in Niederösterreich rund 130 Jobs wegfallen. Grund ist die Einstellung der Produktion auf der Kartonmaschine. Die Maßnahme soll noch heuer durchgeführt werden, teilte das Unternehmen am 7. September mit.

BWT: Der Wasseraufbereiter BWT will bis Ende September am Standort Mondsee 60 Stellen streichen. Weitere sind von Auslagerungen betroffen. Die 60 betroffenen Mitarbeiter werden vor allem in der Holding in der Zentrale in Mondsee gekündigt, wie am 5.9. bekannt wird.

Voestalpine: Der Stahlkonzern streicht in der Steiermark 500 bis 550 Stellen. Betroffen sind etwa 250 Mitarbeiter in Kindberg und rund 250 bis 300 Arbeitnehmer in Kapfenberg, wird am 5. August bekannt. Die Voestalpine beschäftigt insgesamt 9100 Mitarbeiter in der Steiermark.

Swarovski: Der Kristallkonzern hatte im Juli angekündigt, im Herbst in Wattens von den derzeit noch bestehenden 4600 Stellen weitere 1000 abzubauen. Mittelfristig würden am Hauptsitz rund 3000 Menschen beschäftigt sein. Denn bis 2022 soll sich der Mitarbeiterstand noch einmal um 600 Stellen verringern. Allerdings gibt es unter den Mit-Eigentümern Widerstand gegen das Sparprogramm.