"Nach langwierigen und schwierigen Verhandlungen und den wiederholten Versuchen der WKÖ, einen Kompromiss herbeizuführen, konnte Mittwochnacht nun eine Lösung für den Kollektivvertrag der Fluglinie erzielt werden", hieß es in einer Aussendung der Wirtschaftskammer.

"Wir konnten eine sozialpartnerschaftliche Einigung, für die Laudamotion wesentliche Nachbesserungen geleistet hat, erzielen", wird Manfred Handerek, Geschäftsführer der Berufsgruppe Luftfahrt in der WKÖ, zitiert. Der hohe Einsatz der vergangenen Tage habe sich ausgezahlt. "Jetzt wäre es wichtig, dass das Unternehmen diesen Kollektivvertrag umsetzt, damit die Basis Wien und damit auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder eine Perspektive haben."

Mit 1440 Euro 14 Mal pro Jahr steigt das monatlich garantierte Bruttoeinkommen für Flugbegleiter "um 44 Prozent im Vergleich zum Erstangebot (1000 Euro brutto)", erklärt die Gewerkschaft vida in einer Aussendung. Für Copiloten konnte außerdem im Vergleich zum Erstangebot "eine Steigerung von 18 Prozent auf 2000 Euro monatlich garantiertes Bruttoeinkommen" erzielt werden.

Im Ringen um den neuen KV für die Ryanair-Tochter blicken die Sozialpartner jetzt gespannt nach Dublin. Die irische Billigairline war im nächtlichen Finale der Verhandlungen zwischen Wirtschaftskammer (WKÖ) und Gewerkschaft vida nicht mehr am dabei. Die Antwort von Ryanair solle "schnellstmöglich" erfolgen, sagte Lauda-Geschäftsführer Andreas Gruber am Donnerstag zur APA. Tatsächlich sehr schnell machte am Donnerstag die Meldung die Runde, wonach die Fluglinie nun die Mitarbeiter über den neuen KV abstimmen lassen. Man werde die in der Nacht auf Donnerstag vereinbarten Gehaltsänderungen in den KV einarbeiten, diesen der vida zur Unterschrift und dann den Mitarbeitern zur Abstimmung vorlegen, erklärte die Lauda-Führung.

Eine für Donnerstagvormittag geplante virtuelle Pressekonferenz hat Ryanair jedenfalls ohne Angabe von Gründen kurzfristig auf nächste Woche verschoben. Ryanair droht im Fall des Scheiterns der Verhandlungen die Lauda-Basis in Wien mit rund 500 Mitarbeitern zu schließen und ab Juli selbst ab Wien zu fliegen.