Dass es im Zuge der ÖBB-Hauptversammlung am Donnerstag zu Umbildungen im Aufsichtsrat kommen wird, war klar. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) hat am Mittwoch die Kandidaten bekannt gegeben und dabei sticht ein vertrauter Name besonders hervor: Jener der früheren ÖBB-Aufsichtsratschefin Brigitte Ederer. Sie wurde unter damals noch türkis-blauen Regierung abgelöst, was für gehörigen Wirbel gesorgt hat. Jetzt steht die frühere Siemens-Managerin und SPÖ-Politikerin vor dem Wiedereinzug in den ÖBB-Aufsichtsrat.

Fünf Frauen und drei Männer nominiert

Nominiert sind fünf Frauen und drei Männer: Neben Ederer auch Elfriede Baumann, Vorsitzende des Stiftungsvorstandes TU Wien Foundation und ehemalige Partnerin und Geschäftsführerin des Wirtschaftsprüfers Ernst&Young, die Wifo-Ökonomin Angela Köppl, die Anwältin Cattina Leitner, Andrea Reithmayer, ehemalige Vizerektorin für Finanzen der Universität für Bodenkultur, sowie Markus Himmelbauer, Geschäftsführer von Wenzel logistics GmbH, Herbert Kasser, Generalsekretär im Klimaschutzministerium sowie Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung.

Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) ist laut Aussendung überzeugt, dass alle Kandidaten einen wichtigen Beitrag zu einer zukunftsfähigen und klimafreundlichen ÖBB leisteten.

Kritik der FPÖ: "Machtrausch"

Kritik kommt von der FPÖ, weil einige ÖBB-Aufsichtsrate, die noch mit einem "blauen Ticket" bestellt wurden, nun ausgetauscht werden. „Der Rauswurf freiheitlicher Aufsichtsräte durch grüne Politkommissare geht munter weiter", so FPÖ-Verkehrssprecher Christian Hafenecker. "Die immer unappetitlicher werdende Annäherung an die ÖVP hat die Grünen offenbar mit deren Machtrausch angesteckt."