Der Streit zwischen der UniCredit-Tochter Bank Austria und der Oberbank eskaliert weiter. Bei der Oberbank-Hauptversammlung am 20. Mai will die UniCredit eine Schadenersatzklage in Millionenhöhe gegen die Vorstände Franz Gasselsberger, Florian Hagenauer und Josef Weißl sowie den ehemaligen Vorstand Ludwig Andorfer beantragen. Es geht um bis zu 19,3 Millionen Euro.

Die Bank Austria ist über ein Beteiligungsvehikel an den drei börsenotierten Regionalbanken Oberbank (Linz), Bank für Tirol und Vorarlberg (BTV, Innsbruck) und Bank für Kärnten und Steiermark (BKS, Klagenfurt) beteiligt. Auch die drei Banken selber sind untereinander verflochten. Dieses "Beteiligungskarussell" ist der Bank Austria ein Dorn im Auge. Sie hat den Verdacht, dass aufgrund der wechselseitigen ringförmigen Beteiligungen Kapitalerhöhungen der Oberbank zumindest teilweise aus deren eigenem Vermögen bezahlt worden seien. Außerdem vermutet sie, dass die Oberbank der Beteiligungsgesellschaft Generali 3Banken Holding finanzielle Mittel zukommen ließ, um ihr die Teilnahme an der Oberbank-Kapitalerhöhung zu ermöglichen.

Die Zuschüsse an die Generali 3Banken Holding soll nun zurückgefordert werden - wenn nötig auch auf dem Weg von Schadenersatzklagen gegen das Management. Das ist einem Aktionärsverlangen, das knapp vor Fristende noch eingelangt ist, zu entnehmen. Generaldirektor Franz Gasselsberger vermutet hinter dem Begehren, dass es der UniCredit um die "Machtübernahme" in der Oberbank gehe. "Ohne Not eskaliert die UniCredit den Streit und zerbricht mutwillig und sinnlos weiteres Porzellan. Die UniCredit muss wissen, dass sie mit einem solchen Verfahren rechtlich keine Chance hat", ist er überzeugt.