Im Übernahmepoker um Osram drohen dem steirischen Chip- und Sensorhersteller ams neue Schwierigkeiten. Es gebe begründete Hinweise darauf, dass Hedgefonds zwischen 35 und 45 Prozent der Osram-Aktien gekauft hätten, sagte eine mit den Daten vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag.

Hedgefonds kaufen sich oft bei Unternehmen ein, die Ziel eines Übernahmeinteressenten sind, um diesen zu einem höheren Kaufpreis zu zwingen. "Es scheint, dass eine Reihe von Hedgefonds Aktien erworben haben mit dem Ziel, diese erst zu einem späteren Zeitpunkt und zu einem höheren Preis anzudienen", sagte Osram-Chef Olaf Berlien der "Süddeutschen Zeitung". Das Blatt hatte zuerst über den hohen Aktienanteil von Hedgefonds berichtet. Bereits Ende Oktober war der Hedgefonds Sand Grove Capital als neuer Osram-Aktionär auf den Plan getreten.

ams bietet den Osram-Aktionären 41 Euro je Anteilsschein. Der österreichische Sensorhersteller will den Münchner Lichttechnikkonzern aber nur dann übernehmen, wenn es ihm gelingt, bis zum 5. Dezember 55 Prozent der Aktien einzusammeln. Zwar hält ams bereits 20 Prozent der Anteile. Darüber hinaus meldeten sich bisher aber nur wenige Interessenten: Bis Mittwoch nahmen 3,3 Prozent der Osram-Aktionäre die Offerte an. Ein erster Anlauf von ams war mangels Interesse der Osram-Aktionäre gescheitert.