Der VW-Konzern steckt zusätzliche Milliarden in den Ausbau seiner Elektroauto-Flotte und in digitale Technologien. Der Aufsichtsrat beschloss am Freitag die entsprechende Investitionsplanung für die kommenden fünf Jahre. Wie die Aufseher nach einer Sitzung mitteilten, will der Konzern zwischen 2020 und 2024 knapp 60 Milliarden Euro für die Bereiche E-Mobilität, Hybridantriebe und Digitalisierung ausgeben.

Dies entspreche mehr als 40 Prozent aller Sach- und Entwicklungsinvestitionen. Rund 33 Milliarden Euro sollen allein in die Elektromobilität fließen. Bei der letzten Fünfjahresplanung hatte der Betrag für E-Mobilität, autonomes Fahren, Vernetzung und Mobilitätsdienste noch bei knapp 44 Milliarden Euro gelegen - etwa einem Drittel der Gesamtmittel.

Ein Schwerpunkt der Investitionen ist die Erweiterung der Produktion für reine Elektrofahrzeuge. So will Volkswagen nach dem Umbau des Werks Zwickau für die Fertigung von E-Autos der ID-Serie als nächstes die Fabriken in Emden und Hannover "transformieren". Auch in China und in den USA sollen Standorte teilweise oder ganz von Verbrenner- auf Elektrofertigung umgestellt werden.

Markus Duesmann ab 1. April neuer Audi-Lenker

Unterdessen ist der ehemalige BMW-Vorstand Markus Duesmann (50)  zum neuen Audi-Chef berufen worden. Duesmann werde den Vorstandsvorsitzenden Bram Schot mit 1. April ablösen, teilte VW am Freitagnachmittag in Wolfsburg mit. VW-Konzernchef Herbert Diess, der auch den Audi-Aufsichtsrat leitet, hatte den Maschinenbau-Ingenieur schon im Sommer 2018 kurz nach der Verhaftung des damaligen Audi-Chefs Rupert Stadler bei BMW abgeworben.

Der Münchner Autobauer hatte Duesmann sofort freigestellt, hob aber erst jetzt seine vertragliche Sperrfrist für einen Wechsel zur Konkurrenz auf. Audi hatte nach Stadlers plötzlichem Abgang den damaligen Vertriebschef Schot zunächst kommissarisch mit der Leitung des Unternehmens betraut, erst im Jänner wurde er auch offiziell zum Vorstandschef ernannt. Aber Audi hat viele Probleme und ist deutlich hinter Daimler und BMW zurückgefallen. Der Betriebsrat vermisste eine klare Strategie, die die Standorte Ingolstadt und Neckarsulm sichert.